lundi 26 novembre 2018

Winterwind

Sehe auf die Stelle wo wir standen
dort vor dem alten Walnussbaum,
als du mir sagtest, dass der Winter kommt
und auf die sich in den Winterschlaf
trämenden Äste zeigtest.

Und dann breitetest deine Flügel aus,
umarmtest den Wind
mit gefrorenen Federn,
hobtest dein Federnkleid,
damit es sich nicht in den Bäumen verheddert,
schriest auf,
dein Herz brannte,
verbrannte
als du zum Winterwind wurdest.

Die Fenster in Haus
beschlugen sich.
Das Glas fror
als deine Flügel
Eisblumen darauf malten.

"Das Kerzenlicht
in deinen Haaren wärmt mich,
ich muss los." sagtest du.

"Und die Eisblumen?" schrie ich
"Es fehlen noch welche bis das Fenster zubemalt ist!"

Und weg warst du als Winterwind
und deine gefrorenen Federn schneiten
alles zu.

Und ich blieb mit hängenden Flügeln
am Fenster stehen.
In meinen Augen spiegelte sich zitternd das Kerzenlicht.

Und dann fielen Federn aus deinen Flügeln,
als sollte ich die Leichtigkeit einer Feder fühlen lernen.


©Émilia

dimanche 25 novembre 2018

Die Stille

Die Stille
an diesem frühen Morgen.
Ich habe sie mit meinem Stift gebrochen.
Die angesammelten Gedanken,
die angesammelten Worte
in dieser Stille
wie indigofarbene Blätter und Blüten
fallen sie
wie Federn
mit jedem Herzschlag
auf Papier.
Die aufgehende Sonne
küsst den Mond silberfarben

©Émilia

lundi 19 novembre 2018

Die Liebe lebt
hinter den Augen.
Sie macht ihr Nest
im Augapfel.
Und sie schweigt.
Es ist Samtzeit.
Worte wären unangemessen.
Meine Hand in deiner
bei einem langen Spaziergang,
keine Gedanken, kein Flüstern,
keinen Kuss.
Nur die Liebe im Augennest.
Sie ist das leidenschaftliche Glühen,
das Licht das sich bündelt,
wenn du mich für einen Moment fest hältst
in deinem Herzen, in deinen Armen und in deinen Augen
und wenn du diese Stille für immer berührst.

©Émilia

mardi 6 novembre 2018

Abécédaire des mots simples

Töne und Farben und Worte
fließen ineinander.
Spielerisch.

Der Tag schmilzt in einen süßen Schlaf,
die Nacht erwacht zu der silberblauen Dunkelheit
und vermischt sich mit dem Duft der Nacht.
Meine Sinne fühlen dich
wie einen warmen pulsierenden Herzschlag.
Wir sind stille sinnliche Ballade,
unsere Haut ist Feuer und Flamme.
Ich sehe deine Augen leuchten und brennen
und finde mein Zuhause in deinem Fleisch.

Im Augenblick, in dem unsere Farben ineinander fließen
und ich mich völlig überwältigt fühle,
verlierst du nie mein Herz aus den Augen.
Du trägst meine Liebe
und ich versinke in deiner Liebe
wie Honig in Milch