mardi 27 février 2018

Nokturne

Ungeschriebener Poème

Du hast mit deiner Liebe
jeden Winkel in meinem Herzen gefüllt.
Du hast dich
in den winzigsten Winkel des Herzens geliebt
in den keinen Tropfen Blut Platz hätte.

Ich wusste
du bist der Poème der nicht geschrieben werden darf.
Ich habe Vers für Vers geschrieben
auf jede Herzfaser.
Nun wickele ich dich ein ein Gebet
und lege deine Liebe ab als ungeschriebener Poème,
im südlichen Herzwinkel.

Und wenn ich dich vermisse
lege ich sie
im Morgengrauen
in meine Gedanken
und sie bekommt die Frische des Morgentaus
auf dem frisch erwachten Grashalmen.
und in der Dämmerung
duftet sie wie frisch gemähtes Heu.

Ich wärme dann deine Hände
und schreibe dich
in Versen und Farben,
um dich immer bei mir zu tragen.
Dein Pastell lebt in mir,
und ich schreibe alle Worte in Aquarell
bis sie ausbluten und verblassen

©Émilia

Manchmal träume ich dich in Form eines Schmetterlings.


So der Prolog:
Manchmal träume ich dich
in Form eines Schmetterlings.
Er setzt sich auf meine Hand
oder wartet geduldig in einer Ecke des Herzens,
bis der Traum kommt
wo alles möglich ist.
Manchmal hängt ein Gedanke an dich
am seidenen Faden der Sehnsucht.
Sogar die Liebe
liegt zusammengerollt in der Ecke
und schläft innocent wie ein Kind.

Manchmal ist ein Traum ein Gedanke an dich,
der in der Dunkelheit der Nacht gefangen ist.
Birken halten seinen Schatten so hoch
dass sogar Engel sich darin verlieren
Du bist mir dann nah
und im Traum liebe ich dich.

Dann, wenn ich aufwache
sehe ich nur noch die bunten seidenen Flügel
davon fliegen.
Ich sehe dir hinterher bis zum Punkt des Vermissens.

So der Epilog

©Émilia

lundi 26 février 2018

Beginn einer Romanze

Ich vermisse manchmal die alten Zeiten
wo wir nur Freunde waren
wo weder du noch ich an die Liebe dachten.

Natürlich sind sie nicht weg.
auch wenn sie Vergangenheit sind.
Sie sind Nostalgie
und ich erinnere mich gerne
an die ersten Berührungen,
als wir uns in die Augen sahen
und uns anlächelten.
An die heiße Schokolade
die wir gemeinsam aus meinem Becher tranken.
"Nimm die andere Seite, sagte ich.
Und du nahmst den ersten Schluck
von meiner Seite des Bechers.
Ich nahm einen Kugelschreiber
aus deiner Brusttasche
und du legtest deine Hand auf meine.
"Was bekomme ich?" fragtest du.
Ich verstrubellte deine Haare
und du küsstest mich schnell auf dem Mund.
"Was soll das denn?" und ich sah dich nicht an.
"Ich habe nur den Lippenstift weggeküsst," lachtest du.
"Ich habe keinen."
"Dann lass und sie rotküssen."
Ich rannte weg.
Und tagelang ging ich dir aus dem Weg.

Du sahst mich immer mit sterngesprenkelten Augen an.
"Komm schon, wir haben uns schon geküsst.
Jetzt kann es weiter gehen."
Und es ging weiter
mit Liebe, mit Vemissen, mit dem ersten Streit,
mit dem Ja-Wort für immer,
mit dem nächsten Streit,
mit Tränen,
ohne Tränen
mit Trennung,
mit Freundschaft,
mit Vermissen
mit Liebe

©Émilia

dimanche 25 février 2018

Da sind wilde Wellen in meinen Sinnen
die versuchen, die weit entfernte Küste zu erreichen
während sie verführerische Melodien singen.
Möge mein Herz Liebe fühlen
und dem Fluss der Liebe folgen.

Es liegt die Sehnsucht in einer Herzkammer
das Leben so zu nehmen, wie es ist
und mich mit Haut und Haar und Knochen dem Hedonismus anzuschließen.
Mich hinzugeben der Liebe und den Sinne-Fluten
ein reichliches, leckeres Picknick vorzubereiten
Möge mein Herz wissen
wie süß das Leben sein kann mit dir!

Ich träume tausend Träume
meine Zeit auf verschiedene Arten
an deiner Seite zu verbringen

Da sind wilde Wellen
die versuchen, die weit entfernte Küste zu erreichen
während sie verführerische Melodien singen
Möge mein Herz immer bei dir sein!

©Émilia



Vielleicht tragen uns unsere Herzen im Traum
an Orte an die wir nie gehen würden, wären wir wach.
Deshalb diese Schlaflosigkeit
die wir am Ende des Traumes
noch in den Augen und Herzen haben.

Vielleicht lösen unsere Herzen
wenn sie sich zum ersten Mal berühren
ein Unwetter aus.
Deshalb ist der erste Kuss so zärtlich und warm,
wie das Lächeln eines Regenbogens
wenn die Sonne sich in den Regenropfen reflektiert.

Vielleicht sind wir deshalb uneins mit unseren Wünschen
weil für das Gleichgewicht des Lebens
Sehnsucht zu fragil scheint.
Deshalb verlieren wir oft
das was wir lieben.

©Émilia





samedi 24 février 2018

Musik zum Abend

vendredi 23 février 2018

Zum vierten Mal begleite ich Assistenzärzte durch ihr Examen. Und trotz dass ich offiziell in Mutterschutz bin, begleite ich sie durch das Examen.
Bin zu müde um hier zu schreiben.

Noch einen Tag an dem ich um 4 Uhr Morgens aus dem Nest muss und Abends erst ab 21 Uhr zu Hause bin.


jeudi 22 février 2018

And when you smile at me, everything gets better.
© Émilia

mercredi 21 février 2018

Reviens

Reviens souvent et prends-moi,
sensation bien-aimée,
reviens et prends-moi
quand la mémoire du corps se réveille,
quand un ancien désir passe à travers le sang,
quand les lèvres et la peau se souviennent,
et que les mains croient toucher de nouveau…

Reviens souvent et prends-moi la nuit,
à l'heure où les lèvres et la peau se souviennent.
©Émilia

Sonnenaufgang heute Morgen




Die intime Stille

Die intime Stille,
eine Berührung
ausdrucksstark über alle Worte hinaus,
Das ist es, wonach ich mich sehne
in Stunden wie diese,
wenn du mich fragst,
"Magst du darüber reden?"

Nein. Sei mit mir still.

©Émilia
On sait toujours ce que les autres sont pour nous, mais on ne sait jamais ce que nous sommes pour les autres.
©Émilia
Risquer sa vie est l'une des plus belles expressions de notre langue. Est-ce nécessairement affronter la mort - et survivre. .. Ou bien y a-t-il, logé dans la vie même, un dispositif secret, une musique à elle seule capable de déplacer l'existence sur cette ligne de front qu'on appelle désir ?
©Émilia

mardi 20 février 2018

Süße sanfte Mitternachtsseufzer, und ein zartes", "Ich liebe dich" und ich wünschte dir eine ruhige und gute Nacht. Würde ich beten, würde ich dich in mein Gebet schließen. Ich schließe dich in die Melodien meines Herzens, in meine Gedanken die aus hoffnungsvollen Metaphern bestehen und in meine Nacht. Ich werde mich auf deine Bettseite legen, so bin ich dir nahe.
Wir zählen die Tage bis Anfang März.

Wenn die Sonne aufgeht, werde ich dir meine ersten Gedanken ihm widmen. Diese Tage sind viel intensiver, mit vielen Farben. Dieses Warten ist schön.
Wenn das unser Leben ist, dann lass es uns zur Kunst machen.
Wenn das Liebe ist, dann lass sie zu einem Gedicht werden.
Lass es uns schön machen.

Und wenn du bei mir bist werde ich dich umarmen. Ich werde dir meinen Traum erzählen.
Und wir werden händchenhatend warten
einen Kuss lang
eine kleine Ewigkeit lang.


©Émilia

lundi 19 février 2018

Anfrage

Oh meine Götter....Anfrage bekommen....

Ich muss mir überlegen ......ob ich zusage....
die Zeit ist zu kurz......werde nicht bis Anfang März damit fertig werden........

Aber ich freue mich sehr

fühle mich geehrt.




J’aurais dû être plus gentile

J’aurais dû être plus gentile

Seit heute Morgen liebe ich dich jeden Augenblick mehr

Seit heute Morgen
liebe ich dich jeden Augenblick mehr
©Émilia

Blitze

Meine große Nichte und Patenkind rief heute Morgen an. Sie wurde am 15. Februar 16 Jahre alt. Sie hat sich noch einmal extra bei mir für ihr Geburtstagsgeschenk bedankt. Sie hat ihren Geburtstag nur mit Freunden gefeiert.
"Ich bin ab Montag zu Hause. Wenn du Lust hast können wir deine Geburtstagsfeier hier bei uns nachholen. Du, Nöelle und wir." fragte ich.
"Gerneeeee!" rief sie aus. Ich habe sie hüpfen gesehen und gehört.
Aber ja. Sie hat es verdient. Sie hat sich in diesem einen Jahr sehr verändert. Sie ist nicht mehr so flippig und sie hat im Gymnasium aufgeholt. Sie hat sich "gemausert".
Sie vermisst ihren Vater sehr. Nicht so extrem wie die Kleine, aber wenn sie sich unbeobachtet fühlt, ist sie sehr nachdenklich, traurig und zurückgezogen.
Wir redeten bis sie kurz vor 8 Uhr zur Schule musste.
Ich hätte sie gerne länger gesehen und gehört.
Wir lachten über ihr Schuhgröße, über ihre Körpergröße. Sie ist groß. Sogar 2 cm größer als ihr Papa. Sie machte sich lustig über sich selbst. Und über mich. Über meine Haare.
"Zeig mal deinen Babybauch!" lachte sie.
Und wir lachten über uns beide.
Dann wurde sie ernst.
"Aber diesen Herzklappenfehler wir ihr den habt,  hat sie nicht? Und am Rücken wie Fiona auch nicht? " fragte sie leise als würde sie etwas Verbotenes fragen.
"Nein! Es ist alles o.k. bis auf dass sie noch etwas wachsen muss." Es beunruhigte mich. Hoffentlich haben wir nichts übersehen oder es sit so versteckt, dass es nicht zu sehen war.
Und diese verdammte Unruhe und Angst ist da.
Und ich kann mich mit nichts davon ablenken.

Ich habe geschrieben, Haushalt gemacht, wieder geschrieben. Dann fuhr ich los. Habe mit Lars während seiner Pause gesprochen. Nun sitze ich im Büro und warte bis 13 Uhr für die Übergabe an den Kollegen der mich vertreten wird.

Und plötzlich wie ein Blitz sah ich ein Bild vor mir.

Ich war 10 Jahre alt und mein ganz großer Bruder hatte seinen 21. Geburtstag gefeiert. Große Party mit Gästen die ich nicht alle kannte.
Von seiner Mama bekam er ein Fahrrad geschenkt. Damals wusste ich nicht viel mit dieser Marke anzufangen.
Ich lachte darüber, wieso die Räder so klein waren.
Er erklärte mir, dass es ein Sportrad sei und sehr teuer war usw....
"Darf ich bitte damit eine Runde fahren?" fragte ich schüchtern. Das große Verhältnis hatten wir damals nicht. Ich war seine Halbschwester und das war alles. Und 11 Jahre jünger.
"Nein!!" schrie seine Mutter. Das nein kam wie aus der Pistole geschossen. Wie ein knapper Knall.
Ich sah sie erschrocken an und wollte mich verziehen. Vor ihr hatte ich immer Angst. Sie sah und Kinder immer böse an.
Sie ließ uns spühren wir gehören nicht dazu.

Mein Bruder lief mir nach und wollte mich trösten. Er fühlte sich verpflichtet mich zu trösten.
Mein Vater ging auf die Mutter von meinem Halbbruder zu und knallte ihr die Faust mitten auf die Nase. Nasenbeinbruch - so war die Diagnose.
Sie fiel sofort um.
Die Party war vorbei. Mein großer Bruder packte mich und meine anderen 2 Brüder ins Auto und fuhr mit uns nach Hause zu unserer Mama.
Ich schrie fast de ganze Fahrt. Hatte Angst mein Vater würde und folgen.

Zu Hause angekommen hatten meine Mutter und die ganze Familie alle Hände voll zu tun um mich zu beruhigen.

Und mein ganz großer Bruder wollte seinen Vater nie wieder sehen.
Und er war auch nicht auf seiner Beerdigung.

Und ich habe mir später geschworen: wenn mich ein Parter angreift, ich breche ihm alle Knochen.

Es macht mich heute noch wütend, meinen Vater so in Erinnerung zu haben.
Obwohl er uns Kinder nie etwas getan hat. Für ihn waren wir alles. Er hätte uns sein letztes Hemd gegeben. Uns hat er beschützt. Uns hat er verhätschelt. Wir Kinder konnten ihm auf den Kopf steigen, das machte ihm nichts aus.

Ich hatte immer Angst vor ihm. Immer.
Und ich habe vor lauten Menschen Angst.

Ich schreibe

Manchmal möchte ich einfach nur schreiben. Überall möchte ich schreiben. Sogar wenn ich spazieren gehe, möchte ich stehen bleiben und schreiben. Wenn ich still meinen Zauberkaffee trinke, oder einen Espresso. Wenn ich mein Butterbrot mit meiner Lieblingskonfitüre esse. Brombeere-Vanille und Kirsch-Schokolade. Wenn ich meinen Abendtee trinke.
Schreiben über alles, was mich mich am Leben hält. Alle Hoffnungen.
Alle meine Ängste und alle meine Stärken  möchte ich aufschreiben

Ich schreibe über alle Menschen die in meinen Herzen einen Platz gefunden haben und mich ab und zu besuchen und über Menschen die in meinem Herzen wohnen.
Ich schreibe über all die Sterne, die sterben um so hell zu leuchten.
Ich schreibe über diese kleine Hoffnung, die mich nachts wach hält.
Ich schreibe über all diejenigen, die mich hassen und all jene, die mich lieben für das, was ich bin.

Ich schreibe über die Einsamkeit die mich manchmal überfällt, obwohl jemand an meiner Seite steht.
Ich schreibe über all die Gedanken, die in meinem Kopf  herumvagabundieren.
Ich schreibe über das Lächeln, über das Weinen, wie über die Sonne und den Regen
Ich schreibe über alles in meinen verletzlichen Ich.


Ich schreibe über mein Lieblingslied, obwohl ich keines habe. Ich liebe Musik die mich wild tanzen lässt, die mich die Augen schließen lässt um zu träumen. Die Musik bei der ich still dasitzen und alle Tränen aus den Augen weinen kann.
Ich schreibe über Farben, wie ich sie sehe.

Ich schreibe über Liebe. ich schreibe über die Musik, über die Farben, über den Duft, über die Worte die mich mit Menschen verbinden.
Ich schreibe  über die Traurigkeit die in mir wohnt. Über die Geduld die immer wieder von mir wegrennt.

Ich schreibe über all die kleinen Dinge, die so viel mehr bedeuten.
Und letztendlich schreibe ich über nichts was für mich viel bedeutet.

Nichts ist viel
weil es für andere oft unsichtbar ist.

©Émilia

dimanche 18 février 2018

Ich dachte dich

Ich dachte dich
als der erste Regentropfen hauchsanft auf meinen Handrücken fiel
Es fühlte sich an wie deine Finger
die meine Hand berührten.

Ich schloss die Augen
und wollte die Regentropfen
auf meinen Wangen fühlen
wie ein Kuss.von dir.
Wie viele Küsse von dir
meine Augenlider, meine Wangen,
meine Lippen berühren.

Es war still.
Nur dieser einzige Regentropfen
auf meiner Hand
durchbrach diese Stille.


Ich blickte auf den Regentropfen auf meiner Hand
und er fühlte sich kostbar an.
Wie Gold

©Émilia

Grippezeit

Samstag Nachmittag im Einkaufszentrum. Voll, Grippezeit. Alle 5 Kassen auf. danke, Das war nett. Verkäufer wie immer nett. An der Kasse schüttelte es mich dann doch. Der Kassierer schniefte wie ein Weltmeister, putzte sich erstmal die Nase. Das Tempo-Taschentuch schon voll und offensichttlich nass.Eine nasse Ecke war noch frei. Dann begann er uns abzukassieren. Und fasste mit den gerade am feuchten Schneutztuch befindlichen Händen alle unsere Sachen an. Verpackte, unverpackte, Olflaschen, Wasserflaschen das Obst, das Gemüse.....Ich sehe Lars vorwurfvoll an. Er dachte das Gleiche und sagte nichts. "Morgen habe ich bestimmt wieder eine Erkältung, denn ich fühle die alte noch leicht. Influenza würde mich töten. Garantiert.

Ich find das ok, - es geht bei uns auch nicht anders - dass der Kassierer seine Kollegen nicht im Stich lassen will an so einem Kampftag. Aber mal ehrlich: kriegt so ein Konzern das nicht auf die Reihe seinen Kassierern vorne an die Kasse ne 500 ml Flasche Händedesinfektion hinzustellen mit nem Dosierspender dran, dass die armen Arbeitnehmer, die weiterarbeiten, wenigstens nicht alle Kunden anstecken und andersrum die rotzenden Kunden nicht so leicht die Kassierer anstecken (wobei gefühlte 90% der Menschen keine Hemmungen haben, ihrem Gegenüber ungebremst ins Gesicht zu niesen und zu husten, wenn es sich dabei um jemanden handelt, der dem Empfinden nach „zu ihren Diensten“ ist ).

Es sollte den Kassierern eine 500er Flasche mit Dosierspender eines viruziden Händedesinfektionsmittels an die Kassen gestellt werden.
Am Eingang im Vorraum einen großen Spender mit Desinfektionstüchern mit einem viruziden Oberflächendesinfektionsmittel hinstellen (und einen Mülleimer daneben), damit die Kunden die Griffe der Einkaufswagen abwischen können.
Schilder auf mit der Androhung von 50 Euro Pauschale Reinigungsgebühr wenn jemand seine Rotzfahnen( Die liegen massenhaft herum) im Regal entsorgt, aufhängen.

Ein Gedicht über den Mond, ein Mädchen und andere wundervolle Dinge

Als kleines Mädchen dachte ich,
dass der Mond weich ist
und wie ein leuchtender Ball
über den Himmel hüpft
und sein Licht scheint auf die Erde.

Und so lange er scheint
ist die Welt weich.

Am Ende der Nacht,
fällt er ins Wasser
und sein Licht breitet sich auf dem Wasser aus
und er verliert sich irgendwo in einem Meer.

Ich sah in Allem einen weichen Kern.
der sich auf seine feine fragile Art zeigt
damit sich die Welt ein bisschen heller anfühlt

©Émilia

samedi 17 février 2018

Verlaufskontrolle

Verlaufskontrolle um 9:30 Uhr.
n Jugendlicher dem noch ein paar Monate fehlen bis er  18 Jahre alt wird.
Bis anhin hat er 8 OP hinter sich. Sein Körper ist vernarbt. Eine frische Narbe ist noch ganz frisch.
Sie sieht gut aus und wird mit der Zeit verblassen. Die Chemo hat angeschlagen. Zumindest zeigt das Labor es an.
"Wie geht es dir zur Zeit? Oder soll ich dich siezen." eröffnete ich das Gespräch.
"Sie können mich duzen." lächelte er.
Es fiel mir auf, dass er es mit der Mundpflege was sehr wichtig ist und sehr intensiv gemacht werden muss, nicht ernst nimmt.
Ich spreche ihn darauf an, weil er wund ist und unnötige Schmerzen müssen nicht sein.
Er nickt verlegen.
Ich tippe in seine  Karteikarte einen Vermerk, damit man ihm ein Rezept ausstellt.
Während ich noch einmal mit dem Finger über die frische Narbe fahre, ihn abtaste, seine Beweglichkeit prüfe, sagt er:
"Einige Narben sind schon weg andere verlassen langsam und die eine ist geblieben. Die ist von der zweiten OP." Er erklärt mir die Landkarte seiner Narben, die sich wie Flüsse auf seiner Haut abzeichnen.
Ich verschreibe ihm noch Narbencreme und erklräre ihm wann und wie er sie auftragen soll.
Wir besprechen noch einmal seine multiplen Diagnosen.  Er benötigt in 6 Wochen einen weiteren Termin. Mit Schule ist noch nichts.
Er sieht mich an. Erklärt mir, dass er das Jahr eh wiederholen muss. Aber er lernt zu Hause. Seine Freundin hilft ihm beim Lernen.
Ich denke, wie sehr sie ihn liebt, dass sie ihm beisteht.
Er sieht mich immer noch an.
Ich lächele und ich konnte nicht anders, als zu sagen: "Aber ja, sie liebt dich. Hast einen Grund mehr zu kämpfen, damit du wieder gesund wirst."
Seine blasse Gesichtsfarbe bekommt einen rosafarbenen Schimmer, wie ein verblassender Sonnenuntergang.
"Nächstes mal kann ich bei Ihnen einen Termin bekommen?"
Leider nein und ich erklläre ihm, dass ich für ein paar Monate weg bin. Und dass diensthabende Kollegen ihn untersuchen werden.
Er wünscht mir viel Glück.
Ich ihm auch.

Und ich hoffe in sechs Monaten geht es ihm viel besser.

In meinen Gedanken wird er mich heute begleiten.

"So ein Süßer." sagte die Assistentin. "Ob er es schaffen wird.!?"

Gemeinsam sehen wir uns noch einmal die Untersuchungsergebnisse an.

Und dann gehen wir in die Pause.

Ich muss jemandem "ich liebe dich sagen."
Ich beäuge den OP - Plan.
Dann  schreibe ich ihm es.

Hole ich heute Abend noch einmal nach.

Ich liebe dich.

©Émilia







vendredi 16 février 2018

Eine berührende Geste - ich danke einem guten Freund - Baby

Wir waren gemeinsam bis von der 10 bis zur 12 Klasse im Seconde, 1ère, Terminale des Lycée zusammen.
Nur ausnahmsweise dürfen Geschwister oder Zwillinge zusammen in einer Klasse sein. Bei Zwillingen machen sie zuerst eine Ausnahme und wenn es keine Probleme gibt, dürfen sie zusammen in einer Klasse bleiben.
Bei meinem Bruder und mir gab es Probleme. Mein Bruder war lernte sogar besser als ich, aber er war zu faul dazu seine Hausaufgaben zu schreiben. Er kritzelte mit die Lösungen in Mathe und Physik auf Blättern und ich musste sie "ins Reine" ins Hausaufgabenheft übertragen. Wir lernten zusammen und man half sich gegenseitig. Das fiel auf. Man konnte uns nicht richtig einschätzend benoten.
Also trennten sie uns nach dem ersten Jahr. Ich kam in die Parallelklasse.
In meiner Klasse war "das Baby". Ein Junge der einfach nur frech war, den Unterricht mit seinen Frechheiten störte. Und er ahmte immer ein weinendes Baby nach, damit wir Schüler etwas zu lachen hatten. Den Lehrern,  den Mädchen gab er Spitznahmen und manchmal beleidigte er sie auch.  Er fand immer etwas, an dem er sich "aufhing". Wenn er jemand essen sah, ging er hin und biss in dessen Pausenbrot. Manchmal konnte er richtig fies unter die Gürtellinie gehen.
Wenn ein Mädchen einen Pickel im Gesicht hatte, schrie er vor der ganzen Klasse. "XYZ hat ihre Mensis!" Ob es stimmte oder nicht, er machte sich über das eine oder andere Mädchen lustig. Einige Jungs ärgerte er auch. Er kritzelte in die Hefte, in die Bücher und schrieb Witze an die Tafel.

Seine Eltern waren geschieden. Seine Mutter arbeitete in der Stadt und er blieb, wie es üblich war, dass die Großeltern den nachwuchs mitbetreuten, bei seiner Oma. Er war nicht aggressiv und er stellte nie etwas Böses an. Er war nur lustig frech. Zu Hause war er lieb, hilfsbereit im Haushalt und auf den Feldern und las viel. Er malte Landschaften in den Wintergarten seines Elternhauses, da konnte man nur staunen.

Und wie es üblich war, hatte man im Lycée ein besonderes Auge, auf Schülern, deren Eltern geschieden waren, oder getrennt lebten. Es war der besondere Makel der an uns "Scheidungskinder" haftete. Mein Bruder und ich schämten uns sehr dafür. Und wir lernten und strengten uns an, machten Zusatzaufgaben, nur um nicht in diese Gruppe gehen zu müssen. Es half alles nichts. Wir mussten dahin um "aufgefangen zu werden.

Bis meine Mutter und der Lebensparter meiner Mutter, in der Schule aufkreuzte und den Lehrern die Meinung geigten.
Und Mama konnte verletzend argumentieren. Wenn sie jemanden verbal verletzen wollte tat sie das auch.
Immerhin blieben wir dann zusammen in einer Klasse und wir mussten nicht mehr in diese Lern- und Freizeitgruppe und durfen nach dem Unterricht mit dem Bus nach Hause fahren.

Im Laufe der Zeit freundete sich mein Bruder mit dem "Baby." Und natürlich wurde das nicht gerne gesehen. Obwohl Baby einen guten Einfluss auf meinen Bruder hatte und ihn aus seinen Träumereien riss, sahen es weder die Mitschüler, noch die Lehrer gern.
Mich nannten sie die "Kleine" was mich massiv ärgerte.
Und komischerweise hatte "Baby" mich irgendwie immer beschützt. Er nahm mich vor Lehrern in Schutz und überhaupt hatte er ein Auge auf mir.

Dann versetzte man meinen Bruder in die Parallelklasse. Und er versprach ihm uaf mich aufzupassen. Und er passte wie ein Wachhund auf mich auf.
Wie es auf dem Land so üblich ist, besuchte man sich gegenseitig unangemeldet. Bei uns zu Hause konnte man ihn gut leiden.
Oma kochte immer gut und immer etwas mehr "wenn jemand kommt" damit man was anzubieten hat. Und er aß mit uns am Tisch.
Und wehe wir mekerten über das Essen, da konnte er wütend werden uns richtig die Meinung sagen.

Mit der Zeit verloren wir uns aus den Augen. Er zog zu seiner Mutter in die Stadt und wir zogen weg.

Und als er vom Tod meines Bruder hörte, organisierte er ein "Klassentreffen" und viele ehemalige Mitschüler kamen auch. Einige sogar mit ihren Partnern.

Und zum bevorstehenden 1. Todestag hat er auch ein Treffen organisiert.

Ich bin gerührt von dieser besonders liebevollen Geste.
Ich bin bei ihm gut aufgehoben - immer noch.

Und immer noch nennen ihn  alle Baby.
Und er liebte die Musik von Cher.
Mein Bruder und er hörten Cher den ganzen Tag.









Nebeldecke

Lass mich
unter dieser dichtgewebten Nebeldecke
einen traumlosen tiefen Schlaf schlafen.
Ab und zu streichelt das silbrige Mondlicht
über meine Wangen
und meine Wimpernfransen
bewegen sich an den Rändern meiner Augenlider.

Lege ab uns zu deine Hand auf meine Hand
damit ich deine Wärme fühle
die mich belebt.

In der letzten Zeit war es zu laut
um mich herum
mein eigenes Herz zu hören.

Lege dein Ohr an mein Herz
lausche,
lege deinen Mund
an den Herzschlag
flüstere ihm den Weg  zurück zu dir.


©Émilia

jeudi 15 février 2018

Angst


Sie ist wie auf einem Spaziergang,
mit all meinen Gefühlen in einem Sack.
Ich drücke den Sack mit den Gefühlen
fest an mein Herz.

Immer Angst davor, mich selbst zu verlieren,
durch zu viel Gefühl.

Und der Sack ist schwer,
und wird dann immer mehr Last.

Eine Last, die ich niemals loslassen kann.
Wenn ich das tue,
wenn das passiert
habe ich mich verloren

Weil plötzlich die Angst, das Unbehagen
anfangen wird, den Sack zu zerreißen.
Die Angst wird sich langsam an meinem Ich nagen,
sie wird mich löchern und es wird schmerzen.
Die Angst wird in mein Ich sickern und mich ganz verschlingen.
Immer wieder und wieder.

Ich schließe meine Augen
und fühle wie meine Tränen
sie überschwemmen.
Wie die Tränen über die Wangen fließen,
wie das Tränensalz auf der Haut schmerzt.

Die Angst hat mich besiegt
und alles wird zum Chaos werden,
wenn ich die Angst
nicht loslasse

©Émilia

mercredi 14 février 2018

Wenn ich sage, dass ich dich vermisse

Wenn ich sage,
dass ich dich vermisse,
meine ich
du bist der Zucker
in meinem Espresso
und wenn du nicht hier bei mir bist
alles ist bitter
und Bitterkeit schmerzt.
Wenn ich sage, dass ich dich vermisse,
meine ich,
mit dir kann ich im Regen tanzen
und wenn du nicht hier bei mir bist
ist der Regen kalt.
mein Ich hat keine Sonne
und ich friere.

Wenn ich sage, dass ich dich vermisse,
meine ich,
du bist der Zauberer der im Nu
ein Lächeln auf meine Lippen malt.
Und wenn du nicht da bist
habe ich kein Lächeln.

©Émilia


Verlorenes Gedicht

Am Ende des Tages
suche ich in meinen Gedanken
nach dem verlorenen Gedicht.
Von Mittag bis zu den Abendstunden
lagen Emotionen
gesagte und ungesagte Worte
in meinen Gedanken
für mein Gedicht.

Du
deine zärtlichen und wilden Küsse
deine liebevollen Augen,
deine Umarmungen,
deine Hände auf meiner Haut,
deine Worte die flüstern,
dein Lachen und deine Tränen.
Deine Fürsorge und deine Wut.
So viel lag in meinen Gedanken
für mein Gedicht.

Mein verlorenes Gedicht
nehme ich mit in meinen Schlaf.
Ich wünsche mir es wieder zu finden
abgelegt in meinem Ich.
Ich wünsche es zu träumen.
Es war so schön
und es war so viel Liebe darin.

©Émilia

lundi 12 février 2018

Gib mir einen Moment.
Um mich wieder zu sammeln.

Um durch mein Ich zu stöbern
um zu bergen was ich noch bergen kann.

Gib mir einen Moment,
um zu finden, was noch übrig ist von meinem Ich
was mich ausmacht.

Ich möchte sehen was bleibt.
Ich möchte wissen was von mir bleibt,
zu wissen, dass ich bleibe.

Hier.

©Émilia

dimanche 11 février 2018

Wintersonne

Die Wintersonne
versteckt hinter den Wolken
zaubert einen blassorangenen dann purpurfarbenen Himmel
in den Abendstunden.

Auf unserer Lieblingsbank
im Garten sitzen wir schweigend.
Die Stille verschlingt uns.
mit jedem Lächeln
malen sich Wölken aus Atem in die Landschaft.
Küsse durchbrechen die Stille

Meine Lieblingsmomente mit dir
wenn der Himmel sich färbt,
deine Art meine Hände zu halten,
sie mit Küssen zu wärmen.

©Émilia

Sorgen

Wenn die Sorgen kommen,
kommen sie als Wellen
und nicht als Regentropfen über mich.
Wenn die Sorgen kommen,
fühlen sie sich gleich bei mir zu Hause.

Ich frühstücke mit ihnen,
esse mit ihnen zu Mittag
und mein Abendbrot
und gehe mit ihnen dann zu Bett.
Sie lassen sich nicht wegwaschen
weder unter der Dusche
noch mit Tränen.

Sie sind auch nicht weg wenn ich die Augen schließe,
wenn ich schlafe,
auch nicht wenn ich träume.
Sie legen sich auf mein Kopfkissen
sie legen sich in meinen Traum
und träumen ihn mit mir.

Und wenn  ich morgens aufwache
die Augen öffne
und in den Tag sehe
sind sie immer noch da.


©Émilia

samedi 10 février 2018

die nächste Ebene

Um das Leben und den Lauf der Dinge zu erklären verwenden Menschen Ausdrücke wie "das Rad dreht sich" oder "die Erde ist rund" versuchen, die Dinge, das Leben zu erklären ... Es soll zyklisch in regelmäßigen Abständen passieren. Nach gut kommt ein bisschen schlecht, und dann ganz schlecht. Dann wird es wieder gut und so weiter. Es wäre so einfach. Wir wüssten wann das Wetter schlecht ist und wir würen erst aus dem Haus gehen, wenn der Sturm vorüber ist.  Es ist auch nicht linear. Es ist verzweigt und verkreuzt. Ja, es ist viel komplizierter.


Ich habe mir überlegt, das Leben mit einer Leiter zu vergleichen oder mit den Treppen eines Hauses mit mehreren Etagen. Stufe für Stufe schnell oder langsam nach oben zu steigen. Manche Stufen sind glatt marmoriert und andere sind wackelig. Und manche sind spiralförmig und steil oder schmal und kantig. Und mit viel Anstrengung erreicht man irgendwann erreicht man die nächste Ebene. Sie sit bequem, sie ist sicher und man ist geschützt.

Manchmal wollen wir aber gar nicht zur nächsten Etage. Wir mögen die Ebene auf der wir gerade sind.
Eine Weile können wir da stehen, uns ausruhen, aber wir können es nicht unendlich machen, sonst werden wir für "Nicht-Kampf" bestraft. Das Leben hat auch Regeln. Natürlich bedeutet Sanktion nicht, dass man nicht weiter kommt, aber es hat einen Preis - und zieht die Kontemplation der anderen an. "Es gibt jemand, der aufgibt, will den Zugang zur oberen Ebene nicht haben, lehnt Förderung ab. Wie  kann er so dumm sein!?" - werden wir die Stimmen und das sarkastische Lachen der anderen Mitstreitern hören.

Jetzt die Frage: Wer und warum hat der Teufel die Etagen erfunden? Damit wir uns verändern? Was ist wenn wir uns da nicht reinfinden oder uns nicht wohlfühlen. Und was wenn man nicht pünktlich tickt wie ein Schweizer Uhrwerk?
Und was ist, wenn wie keine Zeit haben uns für die schönen Dinge des Lebens?
Zum Leben, zum Lieben, zum Innehalten.
Für die Musik, die Natur, für das Schreiben.
Um meine godene Mitte zu finden, tropfe ich Farbe auf die Wege wie Brotkrumen.


Nokturne

Wir haben die Nacht zwischen uns gelegt
der Mond war uns Wächter
und die Sterne Fakeln
bis sich der Sonnenaufgang auf dem Laken zeigte.

Und die Sinne machten eine Kreuzfahrt
durch den großen und kleinen Kreislauf.
Küssten uns bis die Lippen süß wurden.
Wir haben uns dem hungrigen Feuer ergeben
bis die Haut perlenverziert
fragil und verletzlich war.

Die Linien auf den Kardiogrammen
- ein Wollknäuel.
Unlesbar für das bloße Auge.

©Émilia

vendredi 9 février 2018

Du

Du bist sanft in der Sprache
voll mit Liebe und Fürsorge
und manchmal
wenn ich dich ganz viel denke
bist du mein Herzschlag.

Liebe ist deine Hymne
sie ist mir Musik
Güte und Geduld sind deine Stärken
und du bist verletzlich
Bist wie ein Vater wenn du Ratschläge gibst
und bist der beste Freund
der schweigend meine Hand hält.

Du bist manchmal albern und kindisch
und ich kann stundenlang lachen mit dir.
Und wenn wir weinen
küssen wir einander die Tränen weg.

Du hast einen Gott
ich habe keinen.
Du betest und ich bete mit dir
damit du nicht allein betest.

Und wenn ich dich vermisse
höre ich deine Musik
und wenn du mich vermisst
hörst du meine
und dann lachen wir über Ohrenschmerzen

©Émilia

jeudi 8 février 2018

Vorwehen - Übungswehen

Ich stand am Fenster lauschte das Geräusch des Regens, ein feierliches rhythmisches Klopfen, das sich eher wie ein Zupfen der Gitarrensaiten anhört wenn die Tropfen auf die Fensterscheiben aufprallen.  Ich fühlte, wie mein Herz im Rhythmus schlägt, ich in Gedanken im Takt tanzte. Ich freute mich auf den Abend.

Und dann dieser Schmerz.
In den letzen 10 Wochen bereitet sich der Körper auf die Geburt vor.  Diese ersten Kontraktionen kräftigen die Muskulatur des Uterus, die Placenta wird besser durchblutet und das Kind besser ernährt.
In den folgenden Wochen werden sie mich häufiger quälen.
Dieses Mal waren sie sehr heftig und sie fühlten sich nicht wie Alvarez-Wehen an. Baby liegt immer noch recht oben, dass man sie Senkwehen nennen kann. Aber bei Erstgebärenden können die Senkwehen und die Geburtswehen fließend sein. In diesem Moment war ich nicht Hebamme, nicht Ärztin, sondern Frau und werdende Mama.
Panisch packte ich meinen Hygiene-Beutel in die espressofarbene Ledertasche. Rannte ins Bad um Waschzeug, Zahnpflege, Haarbürste, Kamm.usw zu holen, als die nächste Kontraktion wie ein Blitz durch meinen Bauch schoß un mir die Luft zum Atmen nahm. Ich weinte leise. Ich hatte panische Angst in diesem Momant allein zu sein und die Geburt allein durchstehen zu müssen. Nicht dass ich nicht weiß wie ich handeln muss, ich hatte viel mehr Angst, dass mein Kreislauf versagen  und ich das Baby im entscheidenden nicht optimal erstversorgen könnte.

Der Schmerz hatte eine Möglichkeit, die Zeit zu reduzieren. Ich dachte an die nächste Minute, die nächste Stunde. Ich habe nicht genug Worte, um all diese Gedanken und all diese Angstmomente  zusammenzusetzen um sie zu beschreiben.
 Aber  "Weitermachen"  ist ein Instinkt der einem Schritt für Schritt lotzt. "Wenn schon so früh, dann bitte!" dachte ich.
"Ich bin bereit für alles was jetzt auf mich zukommt." weinte ich vor mich hin.
Ich schrieb schnell dem werdenden Papa eine Nachricht und rannte in die Dusche. Wenigsten bin ich sauber wenn der Rettungswagen kommt. Ich kann Schweißgeruch nicht ausstehen. Weder bei anderen und bei mir erst recht nicht. Der ist jetzt unvermeidbar bei dieser Anstrengung.

Und nun weiter.  Und plötzlich lies der Schmerz nach. So als hätte ich gar keine Wehen gehabt. Das Baby bewegte sich wie immer. Ich nehme meinen Stetoskop und höre die Herztöne ab. Rhythmisch regelmäßig und kräftig. Alles im besten Befinden. Das Baby hatte keinen Stress.
Und mein Körper tat so als hätte er vergessen wie sich der Schmerz anfühlt.
Ich war überglücklich.
Und mein Körper tat das was er tun musste - sich entspannen.
Ich legte mich auf das Récamière, wollte noch ein wenig warten um zu sehen was passiert. Dann schlief ich ein.
Ich schlief so fest ein, dass ich weder die Handys noch das Festnetz hörte.
Erst als ich einen Druck an meinem Rücken spürte, wachte ich auf. Kater Maurice schlief an meinem Rücken. Er drückte seinen Rücken an meinen - und dieses Katzenvieh hat Kraft - und brummte.
Ich sah auf die Uhr: 2:31 Uhr
Ich scheuchte Maurice weg. Der wollte nicht von mir weichen. Ich stand auf und sah die Displays blinken.
"Gerade habe ich mich abgmeldet. Ich bin gleich bei dir." schrieb er zurück.
Mir ging es aber super.
Es war nur eine Vorwehe.

Es gibt immer einen weiteren Grund, um weiterzumachen. Es muss kein guter oder ein nobler sein. Es muss nur ein Grund sein.

Egal was auf mich zukommt. Es ist wie es ist. Ich hoffe es lässt sich Zeit bis zum Geburtstermin. Es soll noch die Wärme im Uterus genießen und nicht so schnell die Welt erobern wollen

©Émilia






mardi 6 février 2018

Landleben

"Warte mal ab, wenn ich groß bin, kaufe ich mir viele, ganz viele Tiere." sagte ich weinend und wütend.
Und plötzlich wurde es ganz still im Wohnzimmer. Eine enigmatische Stille, als hörte man ein Staubkorn auf den Teppich fallen.
Wenn Oma und Opa und alle anderen die zur Familie gehörten, sich im Wohnzimmer versammelten, war Familienrat angesagt. Wie im Parlament saßen die Erwachsenen  bei Tee, Saft, Kaffee und frischem Gebäck da und debatierten über die Felder, über die Tiere und alles Drumherum. Wir Kinder rannten im Haus herum und spielten. Ab und zu nahmen wir uns ein Gebäckstück vom Teller und aßen es wie kleine hungrige Wölfe auf.
An solchen Tagen durften wir uns austoben. Sonst achtete man immer daraf, dass wir uns einen Kuchenteller nahmen, schön am Tisch saßen mit Kuchengalbel und Serviette und artig bis zum letzten Krümelchen aufaßen. Schmatzen "wie die Schweinchen im Stall" war verboten. Daher auch meine Phobie gegen Essgeräusche.

Oma wollte an diesem Tag die Pferde verkaufen. Alle beide. Ich möchte die Pferde nicht, also war es für mich mehr als in Ordnung, dass die Riesen mit den Hufen die egal wo sie standen und liefen, furzten und pissten wegkamen.
Aber bei den Lämmern, war es mir nicht egal. Die Lämmer waren kuschelig und verspielt. Ziegen und Schafe liebte ich, weil sie kuschelig waren, lustige Augen hatten und uns immer hinterher rannten.
"Aber ja!" sagte Oma laut mit herrschendem Ton. "Wenn du groß bist, gehst du in die Stadt zum Studium. Dann denkst du gar nicht mehr an das Landleben. Dann wirst du dich dafür schämen."
"Neiiiiiiiin! Nieeemaaaals!" heulte ich weiter.
Mit 7 Jahren verstand ich schon sehr viel vom Landleben. Man kauft und pachtet Land. Man kauft und verkauft Tiere. Trotzdem war es für mich schwer, das eine oder andere Tier hergeben zu müssen.

Den größten Teil ihres Lebens, hatte meine Großeltern als Halbpächter verbracht. Erst als ihre drei Mädchen erwachsen waren, haben sie sich Feld und Weingärten zugekauft und wurden selbsttändige Kleinbauern. Die Töchter zogen in die Stadt lernten Berufe. Meine Mutter war die erste in der Familie die studieren wollte und auch durfte.
Sie war der Stolz meiner Großeltern, so lange sie auf sie hörte und ihnen fast hörig war.
Sie hatte zwar viel Ahnung vom Landleben und half in ihrer Freizeit auf dem Hof mit, aber sie hasste Fliegen, Federn, Staub und Tiergerüche. Und das Landleben war eine Last die an ihr klebte bis sie gehen wollte, als das Leben langsam aus ihr wich. Als der Weg zur Dialyse mühsamer wurde und die Abstände zwischen den Behandlungen immer kürzer.

An diesem Tag wurde entschieden was verkauft und gekauft wird und ich konnte mir die Augen ausweinen.
"Wirst mal sehen was ich dir Schönes kaufen werde." versprach Opa.
Opa der leise, wortkarge Mensch, nahm ich in seine Arme und küsste mich ins Haar. Er küsste mich immer auf den Kopf. "Damit du groß wächst und gut lernst."
Ich war untröstlich. "Scheiß drauf!" schrie ich.
"Bist du jetzt still! schrie Opa. Er konnte es nicht ausstehen wenn jemand schimpfte oder fluchte, oder wenn jemand schlecht gelaunt ist. "Du bist eine Hexe wie deine Oma. Von der hast du das Fluchen her!"
Opa war selten wütend und ich liebte ihn abgöttisch und wollte ihn nicht verärgern.
"Pardon! " entschuldigte ich mich weinend.

Vergessen waren die Lämmer als eine unserer Kühe ihr Kalb bekam. Eines Nachmittags als die Bäume in Blüte standen und der Maiglöckchenteppich im Vorgarten blüte und fein duftete streunten  mein Zwillingsbruder und ich mit dem Fahrrad bei den Ställen herum.
Der Kuhstall war renovierungsbedürftig. Man hätte ihn glatt für eine Ruine halten können.
"Komm hilf mir!" sagte ich zu meinem Brude lachte sier.
"Was hat Oma gesagt? Bei den Ställen haben wir nichts verloren." antwortete er.
"Hilfst du mir oder nicht?" fragte ich ruppig.
" Eine Woche bekomme ich deine Süßigkeiten." Er aß gerne Süßigkeiten und mir wurde von Süßigkeiten übel. Ich aß sie einfach nicht mehr.
Zusammen öffneten wir die schwere Stalltür.
Wir standen vor einer Kuh. Espressofarben mit weißen Flecken und verträumten glücklichen Augen.
Offenbar hatte sie vor wenigen Stunden ihr Junges bekommen, das zu ihren Füßen lag und friedlich schlummerte.
Die Kuh sah uns an und schnaubte. Als wollte sie uns warnen.
"Bleibt ja da wo ihr seid. Ihr könnt euch meinen Jungen ansehen, aber berührt ihn ja nicht."
Sie war nicht aggressiv, eher stolz, majestätisch und entschlossen ihr Kalb zu beschützen. In ihren Augen war das ganze Universum sichtbar. Es war Verwunderung, Freude, Erhabenheit und Glück zu sehen.
Wir wussten wir müssen uns zurückziehen.
Schnell wie wir es mit unsere kurzen Beinen konnten, radelten wir nach Hause.
Wir erzählten Opa vom Kalb. Opa wusste noch nicht bescheid.
Oma schimpfte aussahmsweise nicht mit uns.
Sie füllte einen Eimer mit warmen Wasser und nahm ein paar alte Handtücher aus der Truhe und rannte zum Stall. Wir durften zusehen wie sie der Kuh "Wochenbetthygiene" machte.
Begeistert sah ich zu.
Ich beschloss Tierärztin zu werden.
"Dann darfst du keine Angst vor Pferden haben und dich nicht ekeln." lachte Oma verschmitzt.


Daraus wurde nichts. Ich zog weg. Alle zogen weg. Nur Oma und Mama blieben. Und sie kämpften sich durch. Als Oma keine Kraft mehr hatte, verkaufte sie die meisten Tiere.
Sie trennte sich ebenso schwer wie ich von ihnen.
Die Ställe zu restaurieren war und ist eine der schwersten Aufgaben des Landlebens.

Als Oma von uns ging, überkam mich ein Gefühl der Trostlosigkeit. Ich war da nicht mehr zu Hause. Vielleicht ist es so, dass die Natur sich alles zurücknimmt. Wehe man hält inne, pflanzt und erntet nichts mehr, breitet sich die Natur darüber aus und verschlingt alles. Brennnesseln und Brombeeren wucherten in den Ecken des Gartens, die Felder wurden von Unkraut und Dornen überwuchert.
Wenn du inne hältst wird du überrannt.
Das zeigt die Natur und es liegt auch in der Natur der Menschen. Nicht innehalten. Man muss weitergehen, weiterwachsen, sich verändern.

Die Restaurierung geht nur sehr langsam voran. Der romantische Kindertraum "Ich kaufe mir viele Tiere" wird vielleicht nicht in Erfüllung gehen. Einen Teil der Ställe werde ich behalten, andere abreißen und neu aufbauen. Nur einen winzigen Teil, damit ich nicht ganz entwurzelt bin.
Neue Wurzeln zu schlagen fiel mir anfangs schwer. Nun habe ich neue Wurzeln geschlagen die sich  immer mehr festigen. Und nach wie vor pendele zwischen zwei Ländern und zwischen zwei Sprachen hin und her.







Am Sonntag hat es geschneit.
Gerade genug für einen kleinen Schneeflockentanz.
Nicht lange genug um den Zauber zu wecken.
Zu wenig damit sich die Stille ausbreiten kann.
Nichts, dass die Vögel ihre Spuren zeichnen können.
©Émilia

Für deinen Morgen

Für deinen Morgen
teile ich meinen Würfel Zucker mit dir.
Der Tag soll dir süß sein.

Ich breche mein Morgenbrot
in zwei Hälften.
Nimm du dir eine davon.
Sie soll dir Liebe sein.

Ich teile mit dir meinen Tee
er soll dir Wärme sein für den Tag.
Und ein Lächeln gebe ich dir mit
es soll dir Sonne sein.

©Émilia


lundi 5 février 2018

la douceur d' un ange corrigent

Wenn er schrieb,
streifte seine Nase das Blatt
und seine Hand zitterte.
Wenn sie mit ihm sprach,
sah er sie nicht an
und seine Stimme zitterte.

Anstatt einen Jungen,
zeichnete er ein Mädchen.
Anstatt ein Mädchen
zeichnete er eine Blume.

Er wollte nicht lesen,
er wollte zuhören und reden.
Wenn sie für ihn sang
schloss er die Augen
lauschte und lächelte.

Wenn sie ihn berührte
suchte er ihre Hand.

Sie liebte ihn
und half ihm malen
wenn seine Hand zitterte.
Sie sprach für ihn,
las ihm Wort für Wort vor.
Sie sang und er sang ihr seine Antwort.
Sie legte seine Hand auf ihre
und beide lachten.

Sie wusste er sieht nicht viel.
Aber er sah alles.

Die Konturen ihrer Hand
ihre Finger am Bleistift
und die Konturen des Buches
aus dem sie las.

Und er sah ihr Lächeln,
ihre Liebe.

Und er sah ihre Hand
die seine hielt
als sie über die Felder rannten
die ihn in den Weingärten mit Trauben fütterte.
Die Hand die ihm zeigte wie sich Bäume anfühlen.

Für sie wollte er alles sehen.

Eines Tages erzählte man ihr
er sei auf einer anderen Schule
weil er nicht sehen kann.

"Mich hat er aber doch gesehen!" sagte sie

Er sah sonst nichts, sagte man ihr.
"Ich bin nicht genug, was er sieht?"
Es reicht nicht, erzählte man ihr.
Man muss viel sehen.
"Er sagte er sieht alles." weinte sie
Er sah nur sie

©Émilia


Wie eine Schneeflocke .

Ich berühre dich zärtlich
am Schlüsselbein
so sanft wie eine Schneeflocke .
Dein Atem berührt hauchzart meine Wange.
Unsere Hände modellieren uns.

Wir berühren uns zärtlich bis unter der Haut.
Jede Faser ist Sehnsucht
Wir flüstern uns Liebe in Sinne und Herz.
Der schattenblaue Himmel
schneit sanft und weich über uns.

Schneeflocken tanzen über uns
und küssen mit uns um die Wette
bevor sie auf unserer liebewarmen Haut
zu Wasser werden
und wir zu Gezeiten

©Émilia

Der Kuss

Die lange Winternacht hat die noch entfernten Träume herbeigerufen. Der Mond schaltete sein silberfarbenes Licht an. Ein Handy-Display leuchtete auf und ein feiner Lichtstrahl erhellte sanft den Nachttisch neben ihrem Bett.
Ein sonnenfarbener Umschlag mit einer  neuen Nachricht verbreitete den feinen Lichtstrahl.
Verschlafen öffnete die SMS und las: "Ich liebe dich!"
Sie wollte ihm zurückschreiben, dass sie ihn ebenso liebe, aber ein Traum entführte sie. Die Nachricht verschwand in der Dunkelkeit der Nacht.
Sie träumte von einem Jungen aus ihrer Klasse. Er saß in der letzten Bank am Fenster. Er sah die Welt mit graublauen Augen. Regenhimmelfarben. Seine dunkelbraunen Haare waren kurz geschnitten. Er lächelte selten. Eher nie als selten. Sekundenlächeln.
"Du hast 2 Sekunden lang gelächelt." sagte sie eines Tages.
Er sah sie kurz mit seinen großen Regenaugen an und lächelte noch einmal für sie.
"Sieben Sekunden." sagte sie. "Geht doch!"
Dann lachte er plötzlich auf. Als hätte er in sich einen Lachbrunnen, der am überlaufen ist.
Sie fuhren Morgens mit dem selben Bus zur Schule. Nachmittags fuhren sie meistens mit dem selben Bus nach Hause. Sie saßen oder standen seitdem immer nebeneinander und hielten Händchen.
Sie sprachen über den Schulalltag, über Musik, über Bücher und über alles was ihnen so einfiel. Aber sie sprachen nie über uns und über unsere Gefühle. Zumindest dachte sie nicht an Liebe oder an den ersten Kuss.
Wenn Freundinnen mit ihrem ersten Kuss prahlten, lachte sie sie aus. Wie sie Zungenküsse beschrieben, fand sie sie ekelig. "Hoffentlich habt ihr Morgens eure Zähne geputzt," oder "Bazillenaustausch"....."verschluckt ihr euch nicht?"......"Und wenn ihr aus Versehen euch gegenseitig die Zungen abbeißt?"  waren ihre schlimmsten Antworten dazu.
Eines Morgens stand sie an der Haltestelle und wartete auf den Bus und auf ihn. Er rannte über die Straße, rannte auf sie zu und anstatt sie mit einem Handschlag zu begrüßen, umarmte er sie und küsste sie schnell auf den Mund.
"Das ist mein erster Kuss," sagte sie lachend.Sie war euphorisch und ihr Herz raste. Ein anderes Herzrasen als jenes das sie kannte wenn sie Angst hatte. Sie wollte noch mehr Küsse.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und presste ihre Lippen auf seine.
Er hob sie hoch und sie drehten sich wie ein Karussel und küssten sich immer wieder.
"Kannst du Zungenkuss?" fragte sie ihn. Sie hätte mich am liebsten verkrochen, so wie Tiere sich hinter Blättern oder in die Erde verkriechen wenn sie Angst haben.
Er sah sie verwundert an und dann küsste er sie.

Dann wachte sie auf. Der Kuss aus dem Traum brannte noch auf ihren Lippen.
Sie duschte, putzte sich die Zähne, kleidete sich an, nahm ihren Schulrucksack vom Haken und nahm ihr Handy vom Nachttisch. Sie entdeckte eine neue SMS. Der Briefumschlag leuchtete ihr entgegen Mit zitternden Fingern öffnete sie den Umschlag und las:
"Ich liebe dich!"
Sie wusste vom wem die Nachricht war.
Sie rannte zum Bus. An der Haltestelle las sie noch einmal. Bevor sie antworten konnte, stand er neben ihr.
Sie blickte zu ihm auf.
Er lächelte und dann küsste er sie. Er küsste sie so zärtlich und leidenschaftlich wie ihm Traum.
Es war als hätte sie sich zurück in den Traum gelegt und weitergträumt.
Er hob sie hoch, lächelte sie an und wirbelte sie im Kreis herum. Wie ein Karussel drehten sie sich und küssten sich leidenschaftlich.

Am Abend antwortete sie auf seine SMS : "Ich liebe dich!"
Ein orangefarbender leuchtender Pfeil durchbrach die Dunkelheit der Nacht. Er antwortete: "Ich liebe dich sehr!"

dimanche 4 février 2018

L'amour secret

Lettre à .... jeder hat sie. L'amour secret.
Wie lange sie hält .......man weiß es nie. manchmal ein Leben lang.
©Émilia
Oft bin ich bereit mit dem Herzen durch die Wand zu gehen, aber der Kopf zieht mich immer wieder zurück.
— ©Émilia

Musik am Sonntag

samedi 3 février 2018

Der Himmel bereitet sich für den Schneeregen oder auf den Schnee vor.
Und ich auf  Schneeflockeneinfangen.
Es ist für viele vielleicht bedeutungslos,
für mich ist es viel.
Farbe und Stille
Zartheit und Zerbrechlichkeit
Wolkenkunst
Naturkunst

©Émilia

vendredi 2 février 2018

Das rote Samtkleid

Ich hätte gerne etwas über den Ursprung meines Traumes gewusst.
Wer oder was hat ihn in meine Gedanken gelegt? Es ist so lange her, als ich zum letzten Mal an dieses rote Samtkleid mit den winzigen weissen Pünktchen, die das Kleid so aussehen ließen, als hätte es sehr fein darüber geschneit, und mit dem gehäkelten weißen abgerundeten Kragen.
Das Kleid war ein Geschenk meiner Tante zu meinem ersten Geburtstag. Meine Tante konnte sehr schön nähen. Alles was sie nähte waren richtige Kunstwerke. Sie nähte alles Mögliche. Von Gardinen bis zu Kleidern, Hemden und Hosen, Puppenkleidchen. Alles eigentlich. Und sie nähte alle Kleidchen für mich und meine Puppen. Und ich klammerte mich an sie, wie ein Äffchen sich an seine Mama klammert.
Das rote Samtkleid war nicht ihr erstes Geschenk für mich. Eigentlich war es nicht rot, sondern hatte die Farbe einer Sauerkirsche die bis zum Blätterfall am Baum hängen blieb. Ein dunkles bordeauxrot. Sie nähte schon meine Babybettwäsche.
Das Kleidchen war größer geraten  und ich konnte es erst mit drei Jahren tragen. Und ich konnte es sehr lange tragen. Ich war mit einem Jahr so winzig wie ein normal großes Baby mit sechs Monaten. Das ist bei Zwillingen meistens so.
"Tante Hanna hat kein Augenmaß." sagte meine Mutter immer. Tante Hanna sieht nun mal alles größer und bunter und schöner und sie sieht heute noch alles gut. "Wie ein Luchs!" sagt sie stolz.
Und ich trug das Kleidchen immer gerne. Es war mein Lieblingskleid. Wenn man mir das Kleidchen wie eine zweite Haut angeklebt hätte, ich denke ich wäre überglücklich gewesen.
Ich war ein dreckiges Kind. Die größte Pfütze nach dem Regen gehörte mir. Ich spielte von Morgens bis Abends draußen. Zwischendurch wurde ich ein paar mal gewaschen und sauber eingekleidet.
Wenn meine Oma mal zwisschendurch mir mit einem nassen Lappen über das Gesicht wischte, schrie ich wie am Spieß und einmal biss ich ihr in die Hand.
Das gab Ärger.
Aber wenn man mir das samtrote Sonntagskleidchen anzog, blieb ich blütenrein sauber.
Mama hatte die Angewohnheit ein paar Kleiderstücke von uns Kindern als Erinnerung aufzuheben. So auch das rote Samtkleid mit dem weißen gehäkelten Kragen.
Als meine große Nichte groß genug war um es tragen zu können, schenkte es Mama ihr.
Und irgendwann landete es auch in den Altkleidern oder im Müll.

Und heute Nacht war es in meinen Träumen. Und ich frage mich wie kam es denn in meine Träume? Und wer oder was legt einem die Träume ins Herz oder in den Kopf?

Manche Träume liegen irgendwo versteckt, andere wachsen heran und man träumt sie oft.
Manche Träume lassen sich nicht leben, man kann sie nicht verwirklichen, so sehr man auch will. Und manche versperren einem den Weg. Man stagniert und kommt nicht weiter. Und dann entscheidet man sich dafür oder dagegen.

Anscheinend habe ich im Traum geredet.
"Was für ein rotes Samtkleid? Hast du eines? Ich habe es nie an dir gesehen."
"Ich habe davon geträumt." sagte ich.
Und wenn ich träume werfe ich auch Sprachen und Mundarten durcheinander.
"War lustig dir zuzuhören, aber ich habe nicht alles verstanden." sagte er.

Ich verstehe den Traum mit dem roten Samtkleid auch nicht. Aber er bestimmt bis anhin meinen Tag.
Später rufe ich Hanna an und bitte sie mir eines zu nähen. Ich habe roten Samt gekauft.



Tous tes sens en éveil deviendront symphonie


Tu seras mon violon
je serai ton archet.
Sur ton corps je jouerai
toute ma partition.
D’abord moderato
j’attiserai ta flamme.
Augmentant le tempo
je monterai les gammes.
Puis au cœur du brasier
au rythme crescendo
de notes de baisers
je ferai un solo,
a cadence binaire
sur le grain de ta peau
sans aucune manière
au refrain allegro.
Tous tes sens en éveil
deviendront symphonie
Au pays des merveilles
la musique est bénie.
Enfin à la coda
Tu diras « Joue encore,
joue,
résonne dans mon corps.
©Émilia
Du kennst meine Lieblingsfarbe nicht.
Du weißt aber wieso sie meine Lieblingsfarbe ist.
Sie verkörpert die Sonnenaufgänge
das Kerzenlicht
und die Sonnenuntergänge.
Du kennst mein Lieblingslied nicht,
aber du weißt, was Musik für mich ist.
Du tust so, als würdest mir nicht zuhören,
nur damit du lachen kannst wenn ich mich ärgere,
aber du hörst in mich hinein.
Du weckst mich zehn Minuten  bevor der Wecker es tut,
nur um meine verschlafenen Augen zu sehen,
um mir den Schlaf wegzuküssen. bis ich wach bin.
Du lachst über den kitschigsten Witz
nur um mich lachen zu sehen.
Es ist deine Art
Aufmerksamkeit.
©Émilia

jeudi 1 février 2018

Nur ein Gedanke

Wir tragen alle einen wilden und einen seidigen Teil in uns
©Émilia
Wie reißend dieser Herzfluss
wie wild rasend
sich mühsam beraufwärts, bergabwärts
sich er durch alle Kreisläufe kämpft.
Durch die wilden und durch die seidigen Landschaften fließt
mit der Sehnsucht nach Veränderung
Wellen schlägt herzwandhoch bis in den verstecktesten Herzwinkel
in den wilden und in den seidigen Teil
von mir.
©Émilia




Die Stille

Die Stille
ist ein Ort an dem wir uns ansehen
ohne nur einen einzigen Wimpernschlag wegzusehen
ohne nur ein einziges Wort zu sagen.
Die Stille ist ein Nest
in dem wir Hand in Hand da sitzen können
und uns schweigend erzählen
wie sehr wir uns lieben
und uns hingeben

©Émilia