dimanche 31 décembre 2017

Alles Gute im Neuen Jahr


 Ich habe es immer eilig den neuen Kalender an die Wand zu hängen.
Ich schaue auf das neue Kalenderblatt mit Hoffnung.

Ich wünsche euch allen ein gutes, liebevolles und friedvolles neues Jahr.

Möge 2018 für euch Glück, Sonne, Liebe; Gesundheit, und Weltfrieden bereit halten.

Herzlichst

Émilia


Am allerletzten Tag des Jahres um 9:30 Uhr habe ich Frühstückspause. Ich habe keine geregelten Pausenzeiten. Wenn viel los ist, - und meistens ist es auch viel los - mache ich kaum Pause. Und wenn wenig los ist kann ich auch mal 10 Minuten länger abschalten(ich schalte nie ab).
Und am letzten Tag des Jahres bin ich zwei Stunden früher losgefahren. Dann kann ich pünktlich gehen(hoffentlich) und wir können Sylvester genießen. Bereitschaft habe ich dieses Sylvester auch. Alle haben Rufbereitschaft. Gerüstet muss sein. Man weiß nie......

Ich muss anschließend noch etwas vorbereiten. Mal sehen was. Im Kühlschrank ist genug.
Salzstangen - mein Lieblingsgebäck an Feiertagen - die müssen sein. Und wenn ich die nachts um 00:00 aus dem Ofen hole. Egal. Mein Sylvestergebäck aus Omas altem Backbuch. Omas Spuren auf den Seiten. Für die die hier lesen, sieht es etwas vergammelt aus. Für mich hat es einen emotionalen Wert. Die ganzen Flecken und Kritzeleien liebe ich.


Gestern habe ich noch das Wohnzimmer mit ein bisschen Neujahrsdekoration aufgefrischt. Ich habe zwei Glücksklee gekauft. Ich glaube nicht an das große Glück, aber er sieht nun mal schön aus.


Hoffe es bleibt ruhig und keiner muss raus.

Ich trinke einen Pfefferminztee mit Ingwer. Lecker. Ich habe noch eine Zitrone hier. Sauer macht lustig.
OP sind keine geplant. Notfall-OP-Plan steht und noch ist es ruhig.

In diesem Sinne
einen wunderschönen allerletzten Dezembertag
wünsche ich euch.


samedi 30 décembre 2017

Am vorletzten Tag des Jahres wird das Jahr abgeschlossen. Ab 8:00 Uhr Besprechung. Mit  achtzehn Menschen an einem Tisch zu sitzen und über das Jahr zu reden. Monat für Monat in Zahlen vorzulegen und nicht ins Zahlenchaos geraten ist Kunst. Ich bin kein Genie und Mathematik war für mich ein mühsames Ausweniglernen der Formeln.
Ich verstehe es nicht wie man Mathematik lieben kann. Immerhin geht es hier um Prozenten und Promillen und Summen, Ursummen sind immer noch nicht genug.
In irgendeiner Ecke auf jedem einzeln Blatt und es wäre die reinste Papierverschwendung hätten wir alle Papierblätter vor uns liegen.
Aber Dank Tablets mit Androiden  und  Arbeitsutensilien Excel und Word und Powerpoint wird es unserem Kopf die Arbeit etwas erleichtert und das Papiergewusel erst recht.
Die ersten sechs Monate war ich noch nicht hier und mein Vorgänger und ich haben das bei der Übergabe/Übernahme nicht detailliert berücksichtigt. Immerhin und logischerweise  muss ich jetzt dafür eine Lösung parat haben und er nicht.
In jeder Ecke und Spalte fehlte etwas. Ich hatte eine Woche Zeit das abzuklären. Heute sind die Seiten mit Zahlen voll.
Keiner sagt ein Wort. Manche lesen flüsternd. Es hört sich lustig an dieses feine Wispern Wäre es nicht so ernst und nicht so relevant, würde ich gerne loslachen.
Jemand schlürft Kaffee, einer trinkt Wasser und fühlte sich einen Augenblick lang wie zu Hause und rülpst wie ein Bauer.( es gibt bestimmt auch gut erzogene Bauern) "OH pardon!"
Da geht gar nichts mehr. Ich lache los. Leise, aber immerhin reicht es, denn viele schmunzeln oder lachen sogar mit.
"Ja mal dreißig Minuten Pause." sagte mein Vorgesetzter in die Runde.
Komisch, wenn es darum geht sind alle mit den Ohren dabei.
"Essen Sie etwas, Sie sind blass," ermahnte er mich.
Ich muss mal an die frische Luft. Wir stellen uns vor den Eingang, weil es draußen regnet.
Ich setzte mich vorne in Foyer und verschickte ein paar Nachrichten.
Essen muss ich auch noch. Ich renne die Treppe hoch, weil ich Aufzüge nicht ausstehen kann. Man wird immer angesprochen und nach dem einen oder anderen Weg gefragt.
Ich setze mich zu meinen Lieblingsschwestern auf die Zwischenintensiv. Ich setzte mir Teewasser auf. Frage höflich die zwei die gerade Pause haben ob sie auch einen mittrinken. Tee geht immer. Und es wird hier viel Tee und Kaffee getrunken.
In der Ecke setzte sich ein Pfleger und die beiden Schwestern lassen den armen Kerl nicht einmal in Ruhe essen.
Fies aber lustig. Und er verzieht sich sichtlich genervt.
Unsere J... die hat gerade noch gefehlt.
"Sach maaa, habt ihr nix zu tun? Alle hackt auf eurem Handy herum. Ich schlaf fast ein hier, keiner sagt mehr was. Was habt ihr mit dem wieder gemacht?"
"Ich nichts," sagte ich.
"Der wäre sogar für mich zu langweilig, wie eine Schlaftablette bewegt der sich." lästerte sie.
Ich habe den Kopf nicht hier und sage nur "Nun ja, ist nicht jeder lebhaft."
ich habe noch 10 Minuten, die anderen beiden sind weg. Schwester N kommt rein. Eigentlich ist sie ein ruhiger Mensch aber wenn sie gepiesakt wird, kann sie sehr unpassend antworten.
"Nathaliiiiiiiiiieeee Schatzi," Jetzt hat sie Schwester J am Hals.
Schwester J darf ihre Rente aufbessern. Eine Generation die mit einem Ami verheiratet war und ja wie üblich für diese Frauen, von den Soldaten ihre Kinder(schwarz und weiss gibt Milchschokolade - ihren Humor)allein großgezogen hat. Frau hat Humor und beißt sich durchs Leben(auch ihre Rede)
"Ich habe Pause, ich will meine Ruhe" zickte N... zurück.
"Sach maa habt ihr alle eure Tage, oder was?"
"Ich nicht," sage ich und meine Pause ist zu Ende.
"Zwei Minuten, die sind doch eh alle nicht pünktlich."
"Nein, lass mal, ich habe keinen Kopf."
"Isser schon ab?"
"Nein, aber kommt noch," sage ich und ich habe recht.
Nach zwei Anschissen, bin ich um zwei Köpfe kleiner.
"Sie haben doch gefrühstückt" sagte mein Chef, "immer noch blass wie die Wand. geht es Ihnen gut?"
"Aber ja!" sagte ich und mir war übel.
Wer keine Lust mehr hatte und das ist so offensichtlich, sind viele anderen.

"Wir treffen uns am 2. Januar 18 und dann haben wir das ganze Jahr dokumentiert. Rutscht gut rein. Bis denne." und weg waren die drei ..........die viel zu sagen haben.

Ich renne raus und dem noch nach.
"Frau Kollegin?" fragt er erstaunt und genervt zugleich
"Habe ich Spätdienst? hoffe er sagt nich ja.
"Rufen Sie den.....an, der hat was gut bei mir. Sagen Sie ihm das auch so und wenn er da ist gehen Sie dann heim ins Bett." zwinkerte er mir zu.

Ich habe nur noch Feierabend gehört.

Ich rufe an.....höre Kinder im Hintergrund. Oh Mann soll ich den jetzt rausreißen aus seiner Freizeit?  Bis 22:30 ist viel für mich und verboten.
"Ich bin um 15:00 da. Ich habe verschissen, wenn ich nein sage und dir den ganzen Tag zumute." Er weiß was der Chef gut hat bei ihm. Und er will ihn nicht verärgern.

Und ich hätte gerne gesagt" Komm ich bleibe heute." Aber wir haben Vorschriften.



vendredi 29 décembre 2017

Von dir will ich die Sonne und den Mond.
Die gemütliche Stille und das verführerische Geflüster.
Das Grünbraun deiner Sturmaugen, vulkanisch,
wenn es mich auf einen Blick auszieht,
stürmisch, wenn es sich verabschiedet.
Die Sanftheit deiner Berührungen
in meinem Gesicht
und die Zärtlichkeit deiner Hände in meinen Hüften. Ich will deine Sehnsucht
und auch deine Begierde.
Dass du bei Sonnenstürmen mit mir verbrennst,
dass du im Mondlicht mich liebst.

©Émilia

jeudi 28 décembre 2017

Tageschaos

"Neiiiiiin!" Schwester....Urschrei "Schon wieder ist die Kaffeekanne leer. Vor fünf Minuten habe ich eine frische Kanne Kaffee gekocht. Keinen einzigen Schluck habe ich abgekriegt. Kocht euren Kaffee selber, faules Pack."
Fühle mich nicht angesprochen, aber ihr Gefiepe muss ich nicht immer hören.
Ihr Geschrei hört man durch die Aufwachräume, durch den Flur. Sie hat alle im Griff. Uns, die Patienten, die anderen Schwestern/Pleger usw..
Ein Assistenzarzt, stellt ein kupferfarbenes Töpfchen mit Stiel auf das Ceranfeld der Teeküche. Alle nennen ihn Arsch, eine fiese Abkürzung von Arshad. Ihm ist das bestimmt peinlich, denke ich. Ich spreche ihn mit seinem Nachnamen an.
Das Töpfchen hat eine schöne Form, hat ein schönes Muster. Er kocht sich seinen Espresso auf seine traditionelle Art.
Auch er war sichtlich genervt vom Gebrülle von V...
"Schrei nicht so!"
"Schnauze! Du hast mir nichts zu sagen. Du musst erstmals lernen...."

"Sofort ist hier Ruhe!" sage ich etwas lauter.
"Auch einen?" fragte er  mich leise.
Ich verneine und bedanke mich.
Espresso aus dem Kupfertöpfchen - bestimmt lecker. Aber ich trinke seit Tagen keinen Espresso mehr. Nicht einmal meinen Zauberkaffee vertrage ich.
"Ha? Wieso belagert ihr Schnippler immer unseren PC? Ha?"
"Ha, weil ich schnell zwei Sachen erledigen muss. Brauche schnell für die Besprechung um 14 Uhr was. Ha."
"Mach schnell ich muss auch noch ran."
Mache ich.
Dann hat sie es mit einem Patienten, der noch in der Aufwachphase ist und sehr unruhig. Hauptsache die Schimpfwörter sind parat.
Ich kriege einen Lachanfall bei dem Dialog Wie Blitze schießen die Schimpfwörter hin und her.
Das Team aus dem anderen OP amüsiert sich prächtig mit.
Wir haben 2 Schwesternhelferinnen (das sind Rentnerinnen) und arbeiten manchmal 10 h, manchmal nur 3 h noch mit um ihre Rente aufzubessern.
Die eine wird 70 und ist topfit. Topfit ist auch ihre Klappe. Ab dem 1 Januar soll sie nicht
mehr kommen dürfen.
"Legste ein guts Wörtsche für mich ein, Schatzi?" bitte sie mich
"J... du weißt, dass ich nicht das große sondern nur das winzige Sagen habe."
"Weiß isch doch, aber du weisst dass isch noch gut zu Fuß bin und nie Fehler mache."
Ein Jahr hat sie verlängert bekommen.
"Komm her du Knuschkugel, lass disch dricke!"
Wow und sie hat Kraft.
Greift in ihre Kitteltasche und schenkt mir ein Fruchtbonbon. "Du weisst für die Klaa da im Bauch."

Manche Tage sind liebevoll chaotisch.


mercredi 27 décembre 2017

Das Rätsel

Man fühlt etwas und weiss nicht was man fühlt. Man weiss nicht ob man gut oder schlecht fühlt.
Man zieht sich innerlich zurück. Man will sich nicht zurückziehen, aber man tut es. Und man fragt sich oft was das sein kann und findet keine Antwort darauf.
Und wenn man nicht mehr daran denkt, wieso alles so ist wie es ist, zeigt sich die Antwort so nebenbei im Alltag.
Und es ist kein überraschtes Aha und man erschrickt nicht.
Man hat es ja schon gefühlt und jetzt weiß man es auch.

So ist es nun mal.
Und man sagt sich "Wow, ich habe geahnt, ich habe es doch innerlich schon gewusst"
Und dann die Rotkäppchenfrage: was hätte sich geändert, hätte man es nicht gefühlt?  Und dann wenn man es weiß?

Das ganze Leben. Geht man Risiken ein und es geht nicht gut, bereut man womöglich den ersten Schritt. Entscheidet man sich dagegen, bereut man es vielleicht sich nicht gewagt zu haben.
korrupte gesetzliche Krankenkassen die ihre Rabattverträge auf Kosten der Patienten aushandeln.
Wirkstoff ist nicht gleich Wirkstoff und Dosierung ist nicht gleich Dosierung. Wenn manche Pharmaratten ihren Kehrricht verscheuern wollen schmieren sie die Apotheker.
Und hier ist die Hütte voll mit flatternden Patienten die Nebenwirkungen haben, zu hoch oder zu niedrig dosiert sind.
Und ja wir sind wieder am retten.
Und die Bonzen feiern ihre Feiertage auf der teuersten Insel.
Nimmt es mir bitte nicht übel wenn ich die Ratten verfluche

 Wir malen Hügel und Berge,
Bilder von Landschaften mit ein paar Tropfen mehr Farbe,
brillanter als die Realität.
Einen Sinn findet sich auch im Sinnlosen
wenn wir Augen haben zu sehen.

Schönheit, die aus der Tragik entstanden ist, tief und endlos.
greifbare Schöpfung wird in Kunst reduziert,
der Mensch auf seine Fehler,
auf seine Unvollkommenheit.
Seine Liebe wird klein geredet,
ist nur Balsam für die ruhelose Seele
und Nahrung fürs Herz.
Sie wird bis zur Unkenntlichkeit zerrissen.


Wie ein Vogel,
noch sollte doch das Herz eines eines Liebenden sein
verbunden und doch frei
stolz ein Zuhause, einen Raum im Herzen tragen
um dem Menschen einen Platz darin zu geben,
den er liebt.
Ihm in der Liebe das Häuten von Herzhäuten erlauben.

Farbe und Tinte an unseren Händen.
Dem Gemälde Leben geben
ist das Credo des Malers.
Das Credo des Liebenden ist zu lieben
mit dem Kopf in den Wolken
die Füße mit der Erde verwurzelt.
Liebe ist für das Leben
was Blut für die Adern ist
Lebendigkeit.
Und das Ultimative am Gemälde
ist nicht die Vielfalt der Farben.
Es sind die Tiefen und Schattierungen der Nuancen
die ihm Leben einhauchen,
die es aus der Asche der Zeit auferstehen lassen
©Émilia



Eine Stunde vor Dienstende brachte der Krankenwagen eine Gebährende mit Komplikationen bei der Hausgeburt.
Mit vorzeitiger Lösung der Placenta - also OP-reif.
Lauthals brüllte sie nach einer PDA.
Während ich sie in Empfang nehme, da der Notarzt schon alles in die Wege geleitet hat, dass sie so schnell wie möglich in OP kommt, schrie sie weiter nach einer PDA als wäre es ein Wunder.
"Brauchen Sie nicht, sie bekommen Vollnarkose und eine Sektio," versuche ich sie zu beruhigen.
"Ist es Bosheit/ Langeweile/ dümmliche Bürokratie Blut abgenommen und Braunülen gelegt zu bekommen?" schrie sie weiter.
"Nein aber jetzt ihn Ihrem Zustand sehr wichtig," versuche ich sie zu beruhigen. Innerlich war ich auf 180. 
Welcher Frauenarzt und welche Hebamme hat sie in ihrem Wunsch nach Hausgeburt bestärkt?
Egal! Keine Zeit darf sinnlos verloren werden.

Es wird im Eiltempo ein Vergleichslabor gemacht. Aber wer schon einmal bei einer Frau im akuten (Blutungs)schock, oder kurz vor Notsectio versucht hat, schnell-schnell eine Viggo ( venöser Zugang) zu legen, oder wer weiss, wie lange es dauern kann, dieses vermaledeite Ding drin zu haben, wenn sich die kindlichen Herztöne gerade im Sinkflug befinden und man leider keine Bolus-Wehenhemmung spritzen kann, der weiß wovon ich spreche.
„Im Krankenhaus kann AUCH viel schief gehen!“ schrie sie weiter.

Aber ja, denke ich, während ich vorbeieile um mich einsatzfertig zu machen.
Bei Geburten schlechthin kann IMMER etwas schief gehen. Es gibt keinerlei Garantie auf komplikationsloses Entbinden, egal, wie schön die Schwangerschaft davor war, wie groß oder klein das Kind, wie oft Mama schon geboren hat und wann und wie.
Eine Geburt ist wie spazieren gehen auf der Autobahn.
Ich bin keine Gegnerin der Hausgeburt – wer es möchte, darf es gerne tun. Aber man muss sich einfach darüber im klaren sein, das ein größeres Restrisiko für Komplikationen besteht, als bei einer Krankenhausgeburt. Klar – wenn es gut geht, sind alle froh, aber wehe, es passiert etwas…
"Ärzte machen gerne Kaiserschnitte." schrie sie den Sandmann und mich an.
Und ich muss zuerst erklären: große kräftige Frau, Kind über 4000g geschätzt und zu groß für den Geburtsweg. Ziehen oder schneiden ist für das Kind sehr unangenehm wenn das Köpfchen noch zu weit oben liegt.
Der Sandmann hat ja erst Dienstbeginn und ist geduldig
Und mein Geduldsfaden reißt, in dem Moment wo die Herztöne des Kindes steil sinken und sie über uns weiter lästert.
"Wollen Sie ein gesundes Kind auf die Welt lassen? Dann bitte jetzt Ruhe!"
Der Sandmann macht große Augen. 
"Ja nein, guck nicht so wie ein frosch im Regen, leite die Narkose ein.
Hi hi hi und ha ha ha von allen Seiten.

Nach kuzer Zeit halte ich einen 4350 g schweren Jungen in den Händen. Oh was für ein Brocken. Und wie er brüllen kann.

Um 21: 45  Uhr  gebe ich dem Diensthabenden die Hand und wünsche ihm eine ruhige Nacht.

Im anderen OP ist schon Hochbetrieb, also schreibe ich  ein paar Nachrichten.

Der Tag geschafft und ich schlaflos. 



mardi 26 décembre 2017

Weihnachten ist ein Gefühl

Weihnachten ist ein Fühlen. Mag sein, dass es ein Ort ist wo man sich mit dem Herzen zu Hause fühlt, oder dass es die Menschen sind die man liebt und von denen man geliebt wird. Mag sein, dass es ein Erwarten ist auf etwas Neues.
Mit einer als Christbaum geschmückter Tanne konnte ich nie etwas anfangen. Ein Baum wird gefällt, wird vor seinem Sterben geschmückt und anschließend verbrannt. Es ist wie ein Hohn. Es sind nicht die Geschenke die darunter liegen.
Ich wusste immer was in den aufwendigen Verpackungen steckt. Von Oma bekam ich jedes Jahr eine Puppe. Ich spielte nie damit. Irgendwann bekamen sie ihren Ehrenplatz auf Omas Bett.
Von Mama bekam ich immer etwas "Sinnvolles" und das waren meistens Bücher und Requisiten für die Schule, oder Geld für die Studiengebühren.
Von meinen Tanten bekam ich Puppenwagen oder Puppenhäuser.
Nie etwas Einfaches. Alle Geschenke waren teuer, viel zu teuer für mich, die sich nicht freuen konnte.
Es war nicht der Gang zur Christmette. Ich musste im Kirchenchor singen. - Wer meine Stimme als schön findet ist taub. -
Ich aß Eis oder knabberte Eiszapfen, bis ich heiser wurde. Ich musste gar nicht viel davon essen. Da ich meistens auch meine gewünschte Angina und dazu noch Fieber bekam wurde ich ins Nest gesteckt. Ich bekam selbstgekochte Hühnersuppe zu löffeln. Ich freute mich darüber, weil ich musste in der Kirche nicht mitkrähen und auch nicht mit den Nachbarskindern um die Häuser ziehen und "Baum schauen."
Aber ich freute mich mit Opa auf Tiere füttern.  "Komm kleine Laus an die Frische Luft." war seine höfliche Einladung. Tiere bekamen um Mitternacht eine Portion Futter als Weihnachtsgeschenk. Das war Weihnachten für mich und auch dieses Jahr habe ich das sehr vermisst.
Ab und zu waren wir auch Tierhebammen. Das war das schönste Weihnachtsgeschenk.
Mal nahm ich das winzigste Schweinchen in mein Nest und wärmte es, mal war es das Kälbchen, dass auf meinem Schoß schlafen durfte und ich es mit einer neuen Wolldecke zudeckte.
Das gab Ärger und Opa war mein Schutzengel.
"Geh in die Küche und koche deine Suppe und lass hier das Kind in Ruhe." schrie er Oma an.
Und Oma fluchte und schimpfte vor sich hin.
Weihnachten war und ist für mich einfach. ich brauche nur Leben um mich herum, das mich braucht.

Und dieses Jahr war Weihnachten für mich ein Fühlen. Wir schenkten uns nichts. Nicht einmal ein Buch oder Technik, wie wir es  zwei Jahre lang taten.
Nichts ist viel. Es ist alles.
Wir hatten keinen Christbaum wir hatten nur uns und ein paar Kerzen. Kirche war kein Thema.
Wir hatten meine Brüder als Gäste und meine Nichten. Meine Nichten wurden beschenkt.
Und wir hatten gute Gespräche, wir sangen Weihnachtslieder, spielten Gitarre, lachten über uns.
Und als sich heute Morgen das Haus leerte war ich mehr als traurig. Aber ich war gleichzeitig glücklich.
Wir lebten Weihnachten.

Und auch wen ich heute noch arbeiten muss, zehre ich von diesem Weihnachten.





Dans la nuit il n'y a pas d'anges gardiens, mais il y a le sommeil.
Dans la nuit il y a toi.
Dans le jour aussi.
©Émilia
Heute denke ich dich
Blitzgedanken lassen mich fühlen
dass ich dich vermisse.

Ich sollte und darf dich nicht denken.
Keinen einzigen Augenblick
darf ich dich noch denken.

Manchmal frage ich mich
was du gerade machst,
und ob der Himmel die gleiche Farbe hat.
ob es dir gut geht, ob du gerade schläfst.

Dann muss ich weg
und für Stunden verstummen die Blietzgedanken an dich.


©Émilia

lundi 25 décembre 2017

Es gibt Augenblicke
da wanderst du durch meine Gedanken
wie durch einen einsamen Wald.
Du singst mir eine noch unbekannte Melodie
über das Leben und über die Liebe.
Wenn du ab und zu leise singst oder ganz schweigst,
vermisse ich deine Musik
die mich durch die Augenblicke begleitet
wie durch einen einsamen Wald.

©Émilia

Frohe Weihnachten - Frohe Wiänachtä

Ein Tag wie jeder andere mit vierundzwanzig Stunden, mit vielen Augenblicken, mit viel Liebe, mit vielen Gedanken und auch mit viel Stress.
Am Heiligabend wurde noch schnell am Dienstplan und am Plan für die Bereitschaft gebastelt......alle Jahre wieder .....immer das gleiche Chaos.
Privat sah es auch, als hätten wir ein volles Haus. Doch Lars Mama hat abgesagt. Sie traut sich aufgrund ihrer Erkrankung nicht allein zu fahren. Es ist nicht weit, Lars hätte sie abgeholt. Aber natürlich musste er ja wieder disskutieren, wieso und warum und weshalb.
Nicht mit jedem Menschen kann man disskutieren.
Verständlich ist es schon, nach einem langen Arbeitstag noch einmal loszufahren. Es wäre nicht am Ende der Welt gewesen.
"Ich fahre!" sagte ich entschlossen. Aber seine Meinung dazu, ließ mich meinen Entschluss zu reviederen.
Immerhin schaffte es mein großer Bruder ohne die Zwillinge zu uns.
Schön ihn wieder zu sehen. Ich hoffe ich kann ihm seine Traurigkeit etwas abmildern.
"Du hesch chei net mol ei Chrischtbaum im Hus?! rief er aus.
"Wofür denn? Wir sind doch eh kaum zu Hause um gemütlich unter dem Baum zu sitzen." René ist ein sehr wortkarger Mensch. Er brummelt wie ein Brummbär wenn ihm etwas nicht passt. Er sagt auch kurz und bündig seine Meinung.Sein Humor ist gewöhnungsbedürftig. Er ist ein Mensch der anpackt, wenn es was zu tun gibt. Und wenn ihm jemand hilft gibt er es doppelt zurück.
Die Baumfrage war sehr schnell ad acta gelegt. Er respektiert meine Ansicht und ich seine.

Mein Diensthandy klingelte.
Ich hatte Bereitschaft und hoffte nicht vor Mitternacht losfahren zu müssen.
"Betet zu euren Göttern!"
"Kannst du Morgen früh ab 9 kommen, wenn es nötig ist, es platzt aus allen Nähten?" Der Schichtleiter vom Nachtdienst hat vergessen dass ich Bereitschaft hatte. Ich erkläre ihm wen er erreichen muss und gehe mit ihm den Dienstplan durch.
20 Minuten von meiner Freizeit war ich wieder im Dienst.

Ich habe 12 Speisen(wie 12 Apostel zusammengesetzt. Etwas Tradition sollte schon sein, sonst wird es langweilig.  Urspüglich sollten die Speisen aus Zutaten vom Feld, aus dem Wald und aus dem See zusammengesetzt werden. Auf der Tischdecke sollte Heu ausgelegt werden und die Speisen auf diesem Heu gegessen werden. Sollt ein gutes Jahr vorraussagen.
Das macht man auf dem Land auch nicht mehr. Man nimmt die schönste und teuerste Tischdecke und das gute Porzellan. Und man zieht sich schön an.
Zutaten vom Feld habe ich in Salaten vermischt, Ich habe Nüsse und Honig Beeren in Kuchen verarbeitet. Vom See oder Fluss kam nichts auf den Tisch. Forelle mit Rosmarin und Kräuterbutter hat Lars zubereitet. Und als er nicht weiter kam, als Koch ist er nicht zu gebrauchen, musste ich weitermachen.
"Ich brauche Mundschutz," lästerte ich. So schlimm ist es nicht, aber ich mag den Fischgeruch nicht.
"Gib her ich helfe mit, " lachte René. Der kann kochen.....oh Mann wie der mit Gewürzen spielt und die Speisen verfeinert.
René legt Wert auf Tradition.
Meine Nichte Noëlle fragte für wen das leere Gedeck steht. Als René ihr sehr einfühlsam erklärte, dass es für ihren Papa sei, setzte sie sich dahin.
"Dann nehme ich das." sagte sie entschlossen und sah jeden von uns an, als würde sie Einwände erwarten.
Alle schweigen und sie schweigt auch. Man kann auch schweigend vermissen.
Schweigen ersetzt alles. Das Fühlen, Emotionen, Gedanken, füllt Leeren.

Mein Halbbruder Thomas rief an um seine Weihnachtsgrüße loszuwerden. Jedes Jahr war es etwas Obligatorisches, so damit wir uns nicht ganz aus den Augen verlieren.
Wir hatten keinen Streit, wir verstanden uns sogar sehr gut, aber er hatte das Gefühl er gehört nicht zur Familie und wir hatten das gefühl er will nicht zu uns gehören.

Wir sind erwachsen und die Eltern nicht mehr da um uns etwas zu verbieten. Wir sahen uns zuletzt bei unserem Umzug.
Er war für mich da.
Ich erzählte ihm wie es uns geht und mit wem wir feiern.
"Schön!" sagte er dazu.
"Was? Du bist herzlich willkommen hier. Du hast immer abgesagt, wenn dich jemand eingeladen hat. Du kannst jederzeit herhommen. Keine Sorge du verhungerst und verdurstest nicht."
Er kennt mein freches Mundwerk. Wir haben uns oft gezankt.
"Bring deine Freundin mit."
"Sie ist nicht meine Freundin, sondern eine Freundin." Thomas und sein Liebesleben. Wie ein einsamer Wolf rennt er durch das Leben.
Es ist sein Leben.

Und nun sitzen die Männer in der Küche und meine Brüder räuchern die Küche ein.
Ich habe das zum ersten Mal im Leben, dass wir alle drei Geschwister zusammensitzen und über Dinge reden können, über die wir noch nie redeten.
"Es ist so herzlich bei euch. Ich habe das immer vermisst. Sollten wir wiederholen."

Das werden wir. Ich halte die Familie zusammen.

Auf meine Art.

dimanche 24 décembre 2017

Heilig Abend

"Und am Ende des Tages, sollte dein Haar zerzaust, deine Hände und Füße dreckig und deine Augen leuchtend sein." Ja, das is Lebendigkeit, das ist Leben.
Vor ein paar Monaten übernahm ich von einer Kollegin eine Patientin.
Eine alte Dame aus dem Altenheim, die Dauerpatientin bei uns war. Nach einer OP wurde dann in Absprache mit ihr und ihrem Sohn entschieden, sie für ihre Restlebenszeit in ein Hospitz unterzubringen.
Noch eine Post-OP-Abschlussvisite bevor der Krankentransport sie abholte.
Die Patientin noch mit ganz klarem Verstand, wusste wie es um sie steht. Sie saß auf dem Bett.  Die Schwester hatte ihr noch den Koffer gepackt. Bevor sie ihr Kamm einpackte fuhr sie noch einmal kurz durch ihr Haar.
"So jetzt sind wir aber chic." sagte die Schwester und tätschlte ihr die Wange wie einem Kleinkind.
Die Patientein reagierte darauf gar nicht.
Ich stand in der verloren in der Tür und wusste nicht wie ich mich von ihr verabschieden soll.
Ich konnte ihr nicht alles Gute wünschen. Alles Gute für die Reise in die Unendlichkeit?
" Frau.....ich möchte mich von Ihnen noch verabschieden...."
Sie sah mich an, nahm meine Hand und hielt sie fest. Sie lächelte mich an. Dann sagte sie "Ich danke Ihnen, Sie waren so lieb und nett zu mir."
Und ich setzte mich neben sie auf  das Bett.
Ein Professor sagte während meiner Assistenzzeit zu uns Assistenten.
"Stellt euch nicht vor den Patienten, setzt euch neben ihn."
Sich neben jemanden zu setzen ist nicht so einfach. Man ist auf einer Ebene und man ist ebenso verletzlich.
Sie hielt meine Hand immer noch. Aber ihr Blick wanderte von der Tür zum Fenster und umgekehrt.
Gerade als ich aufstehen und ihr alles Gute wünschen wollte, kamen die Maltheser rein.
Bevor ich ein Wort herausbekam, ließ sie meine Hand los und sagte : "Passen Sie ja auf sich auf! Un am Ende des Tages soll dein Haar zerzaust, deine Hände und Füße dreckig und dein Augen leuchtend sein. Damm weisst was du geschafft hast."
Ich konnte nicht mehr sagen. Ich hatte keine Stimme mehr. Weinen und sprechen kann ich nicht. Wenn ich Tränen habe, habe ich keine Worte.
Ich hoffe sie hat mich verstanden, wie ich sie verstanden habe.


©Émilia


samedi 23 décembre 2017

Es überrascht mich immer wieder
dass ich es schaffe
mit einem Lächeln aufzuwachen.
Jeden Morgen.

Jeden Tag
nach allem Glück und Unglück
nach jeder Erinnerung
der guten und der schlechten
nach jedem Traum und Albtraum
falle ich aus dem Nest
wie ein Vogel der erst fliegen lernt,
mache ein mutiges Gesicht
bin bereit für den Flug
und bitte das Leben und die Welt
mir eine neue Herausforderung zu geben.

©Émilia

vendredi 22 décembre 2017

Tu couches toute nue dans mon cerveau et je n’ose plus dormir.
Dieses Weihnachtsgetue kotzt mich an. Ohne mich.
Spätdienst und Morgen Bereitschaft. Entwarung erst ab 13:00Uhr
War klar wie das Amen in der Kirche.
Mir ist das soooooo.....ja weiß ich nicht, kann es nichte inmal erklären.....ich nenne es Schüchternheit, oder ich mag nicht von Menschen die mir nicht nahe stehen umarmt werden.
Also ich mag deswegen weder Weihnachten und Geburtstage, noch Ostern(Ostern geht ja noch, da wirft man sich ein Frohe Ostern oder wie die witzigen Hessen sagen Frohes Eiersuchen und oft meinen die nicht nur die Ostereier damit).
Aber Weihnachten ist alles so bitterernst. Heilig. Und heilig ist nicht ernst. Man kann da schon fröhlich sein.
Wieso braucht man gerade an Weihnachten diese Pseudonähe? Man geht sich doch das ganze Jahr mehr oder weniger aus dem Weg. Hallo und Tschüss sind die Hauptbegrüßungswörter die man sich höflichkeitshalber zuwirft.

Und heute ist so ein Zusammendrücktag.
Ich werde zusammengedrückt von vielen. Viele haben frei, andere haben eine andere Schicht usw...
Meine Sekretärin hat das Wichtigste in Windeseile erledigt. Meine Götter sind manche schnell wenn es um Freizeit geht und verabschiedete sich ebenso schnell.

Ein Kollege will eher gehen, weil er jemanden vom Flughafen abholen muss und was weiß ich noch vorbereiten muss.
Ich konnte es nicht lassen: "Du hast doch kein Weihnachten."
"Wer sagt das? Ich bin Christ" Nun ja, überall gibt es auch Christen.
"Guckst du ..." und er knöpfte sein Hemd auf.
"Mach dich jetzt nicht nachisch vor mir!" scherzte ich.
Er sah mich an als hätte ich etwas Falsches gesagt. "Nein, mach isch net, hier auf meine Brust sollt du schauen." Sein Brustkorb ist mit einem riesigen Tattoo mit einem christlichen Motiv bedeckt. In seinem Land wäre er negativ aufgefallen.
"Geh verzieh dich ich bin eh noch bisschen da."

Jeder wie er es mag.
Ich mag Weihnachten nicht.

jeudi 21 décembre 2017

Ich habe den obligatorischen Ganztagsdienst. Monatsabschluss, Jahresabschluss sind fällig. Allein die Vorbereitung gestaltet sich schwierig, denn das mache ich ja mit tausend Händen und Köpfen zwischendurch.
Der eine oder andere bittet um Freizeit in der Altjahrswoche( zwischen den Jahren), was wiederum Chaos und böses Blut entstehen lässt.

Um 13:00 Uhr habe ich eine Sonder-Besprechung organisiert. Es gibt noch Einiges zu klären.
Während ich hier schreibe und die  Punkte und Unterlagen für die Besprechung vorbereite,
denken meine Gedanken Wortfetzen.

Meine Gynäkologin, eine supernette Frau und superkompetente Kollegin, meinte
"Du sollt keine Angst haben. Höre auf dein Bauchgefühl" Und sie formt mit ihren Händen ein Herz. Der Ausgangspunkt ist der Bauchnabel. Also sind die Daumen am Bauchnabel und die Mittelfinger formen die Herzspitze.

Ecco il cuore. Il logica di cuore.
Nur das weiß was du wirklich fühlst und willst.
Und wenn du dich gut fühlt, dann ist es auch so.

Eine Patienten kurz vor der OP.
Sie sah mich an. Ich fühlte ihre Angst. Mit 80 noch auf dem OP-Tisch zu liegen ist riskant.
" Es wird schon, Sie brauchen keine Angst zu haben." wollte ich sie trösten.
"Es wird wie es werden muss. Machen Sie sich keine Gedanken. Es ist nun mal so wie es ist."

14 Tage später: Ich erkannte sie nicht, aber sie erkannte mich.
"Sie haben gute Arbeit geleistet, ja. Das hat meine Hausärztin auch gesagt. Mein Bein ist fast zu und ich kann jetzt wieder laufen. Beinahe wäre ich bettlägerig geworden."
Ich hätte weinen können bei so viel Herzlichkeit.

Eine Op - Schwester: "fährst du zu Weihnachten nach Hause?"
"Ich bin hier zu Hause, "sagte ich.
"Nee, ich meine zu deiner Familie."
"Dieses Jahr nicht. Muss mir das nicht jedes Jahr geben."
"Hast auch recht. ich hasse Weihnachten, allein weil ich herumrenne wie bekloppt um Geschenke zu besorgen. Und wenn ich sehe wie die Beschenkten die Nase rümpfen, weil es nicht das ist was sie haben wollten.
"Wir schenken uns nichts. Wir sind froh, dass wir Heiliabend und den ersten Weihnachtstag zusammen sind."

Weihnachten ist kein Stressfaktor.


mercredi 20 décembre 2017

Zeitreise

In meinen Gedanken gehe ich die Zeit zurück. Ich war fünfzehn Jahre alt und in der neunten Klasse im Lycée als ein Papierflugzeug auf meinem Heft landete.
Mein Füller fiel mir vor Schreck aus der Hand. Der Flugzeugabsturz sorgte dafür, dass die Tinte aus meinem Füller auf das Heft tropfte und blaue Seen auf dem Blatt bildete. Wir durften  in Mathematik weder mit Bleistift noch mit Kugelschreiber schreiben. Wir hatten dafür vier Füller mit blauer, roter, grüner und schwarzer Tinte zu benutzen. Und unser Mathelehrer bestimmte welche wir wann benutzen durften.
Für Formeln benutzten wir rot, zum zeichnen schwarz, zum unterstreichen grün und zum schreiben blau.
Ich drehte mich um und sah in zwei große lachende braune Augen.
"Idiot!" schrie ich ihn an.
Alle Köpfe drehten sich in meine Richtung und sahen mich verwundert an, bevor das Lachinferno losging.
Der Mathelehrer blickte über den Rand den dunklen Rahmen seiner Brille in meine Richtung.
"Stehen Sie auf!" forderte er mich streng auf. "Gehen Sie ab jetzt  bis zum Ende dieser Unterrichtsstunde vor die Tür. Nehmen Sie sich die Notizen von ihrem Bruder und lernen den heutigen Stoff allein.
Und jetzt raaaaaaaaauß!"
Es gibt nichts peinlicheres als vor der Klassentür zu sitzen.
Jeder der vorbei läuft sieht einem an als käme man von einem anderen Planeten. Ich heulte vor Zorn, Verlegenheit und vor dem Getrasche in der Pause. ich heulte für alles was in letzter Zeit schief gelaufen war. Mit tintenverschmierten Händen wischte ich meine Tränen von den Wangen. Ich hatte Tintenwolken auf den Wangen, auf dem Mund, auf den Lidern. Es war nicht einmal meine Schuld. Nun ja, nicht direkt. Ich habe geschimpft. Und Schimpfen war verboten.
Meine Physiklehrerin setzte sich neben mich und fragte was passiert sei. Ich konnte kaum ein Wort aus meinem Hals bekommen. Ich schluchste mir die Seele aus dem Leib.
" Beruhige dich," sagte sie mit warmer Stimme. "Das kriegen wir schon hin. Geh und wasche dein Gesicht und deine Hände."
Und alle Tintenwolken fielen in das Waschbecken und färbten es himmelblau.
Und dann klingelte die Schulglocke zur Pause.
Ich rannte auf den Piloten zu und schlug ihm meine beiden winzigen Hände ins Gesicht. Wie eine Katze fuhr ich mit den Fingernägeln über seine Wangen.
Ich war viel zu flink.
"Hör auf damit, es war doch nur Spaß!" wimmerte er.
Rings um uns herum blieben die Mitschüler stehen, lachten applaudierten, riefen uns zu.
Ich, ein winziger Floh in der Landschaft rückte einem Riesen auf den Leib.
Er hielt seine brennende Wangen fest und rannte und ich blieb stehen und wäre am liebsten in den "Erdsboden" wie Oma zu sagen pflegte "Schäm dich in Erdsboden rein!" reingekrochen.

Ich musste nach Hause gehen und Mama musste am nächsten Morgen mich zur Schule begleiten.
Am Abend zuvor hagelte es Ärger und ein paar auf den Hintern und auf den Rücken.
"Höre jetzt auf !" rief Oma. "Man schlägt nicht. Von dir hat sie es gelernt zu raufen!"

Mein Bruder schämte sich für mich. Ich schämte mich für mich. Der Junge sah mich an und sah dann weg.

Und als ich das Flugzeug auseinander nahm stand da mit blutroter Tinte geschrieben:
"Sieh mich an! Du hast die schönsten Augen."

Ich hätte sie am liebsten ausgeweint.
Zum ersten Mal in meinem Leben war ich verliebt.
Er hatte die Geduld mich zu zähmen.
Wir lebte eine wunderschöne Romanze, eine wunderschöne erste Liebe. Er ging danach auf die Uni und zog näher zu seinem Studiumplatz und ich zog ganz weg.
Ich halte nicht. Weder mit Händen noch mit Herz.

Wer bleibt der bleibt, wer geht der geht. Liebe ist kein Kampf.



mardi 19 décembre 2017

Das Gute, wenn man an Zeichen glauben kann ist, dass sie auf die verwirrenden Fragen des Herzens, eine Antwort bereit haben, die eine Orientierung geben, wohin der Weg einem führt.
Das Schlechte an den Zeichen ist, dass sie noch mehr Fragen aufwerfen und dass, das einem zurückwirft, gerade dann wenn man nicht weiter weiß.

Ich glaube zwar nicht an Zeichen, trotzdem denke ich manchmal darüber nach.

Der besondere Termin war gestern.
Wir saßen im Warteraum der Praxis. Ich hatte Angst vor dem Ergebnis der Untersuchung und konnte deswegen keinen klaren Gedanken fassen. Ich bin doch eh die Unruhe selbst und seine Angst hatte ich noch zusätzlich wie ein Magnet angezogen.
Ich konnte kaum atmen, so viel Angst hatte ich.
"Beruhige dich, es ist alles in Ordnung." Seine Stimme war sehr leise, und sehr unsicher, als er mir zu erklären versuchte, was ich eh weiß. Seine Nähe tat mir gut.
Vis à vis saß eine Frau mit einem Neugeborenen(7 Tage alt, sagte sie) für eine postnatale Untersuchung. Das Baby schrie die ganze Zeit. Sie ließ es schreien. Der Kinderwagen diente als Wiege. Sie wiegte es. Sie nahm es in den fünfzehn Minuten, wo wir da saßen nicht in den Arm.
Sie schüttelte an dem Kinderwagen herum und hackte mit ihren Kunstkrallen auf ihrem Handy herum wie eine Krähe.
Mir wurde langsam übel. Übel vor Angst, übel weil ich vor Aufregung nichts gegessen habe.
Sie sah mich an, musterte mich.
"Sie haben das alles noch vor sich." sagte sie.
"Aber ja." Was sollte ich ihr sonst antworten? Ich kann mich nicht in ihre Privatspäre einmischen. Steht mir nicht zu. Ich wollte ihr sagen, sie soll den Kleinen(die blaue Farbe dominierte) in den Arm nehmen und mit ihm sprechen. Wärme beruhigt. Langsam füllt sich auch das Wartezimmer.
Jeder Patient hat seine Geschichte. Für einen Augenblick hätte ich gerne die eine oder andere Geschichte erfahren.


Endlich!
Ich wurde aufgerufen und wie in Trance bewegte ich mich Richtung Untersuchungsraum.
"Oh ganz schön gewachsen, seit dem letzten Mal. Wir erreichen die 3 Kg. Gutes Zeichen." Das hört sich ja schon positiv an.
"Es geht mir auch gut! 3000g reichen vollkommen. Hauptsache gesund, das ist wichtiger." Ich erzähle ihr was sie wissen muss über die Cardio usw. Und während der Untersuchung waren wir in einem Fachgespräch vertieft.
Das Gespräch lenkte mich von meiner Angst ab und es tat mir gut, mit jemanden auch über die tiefsten Ängste zu reden.
Und nach ganzen 10 Minuten und 10 gefühlten Ewigkeiten konnten wir aufatmen.
Die Ergebnisse sind gut.
"Jetzt könnt ihr euch entspannen und die Feiertage genießen. es ist alles gut."
Alle Felsbrocken fielen mir vom Herzen.
"Vorsichtshalber, sollten wir nocht doch eine Sectio machen?"
"Ja nein!Wenn es nicht dringend Priorität hat, dann nicht!" Ich bin jetzt nicht mehr da mit den Gedanken. Jetzt freue ich mich. Ich hole alle Freude nach, die mir die Angst genommen hat.
Im Flur umarmten wir uns. Es war die längste Umarmung. Wir wollten uns gar nicht mehr von einander lösen.

Ich musste zum Spätdienst. Leider.
Ich fühlte mich so leicht, ich hatte so viel Energie.
Mein Diensthandy klingelte und ich dachte: "ich habe noch knappe drei Stunden, die ich genießen möchte."
Mein Kollege. Wenn er anruft ist es megawichtig. Dann ist es dringend.
"Hey, störe ich?"
"Nee! Sag schon!" Ich war neugierig. Ich hatte ein ungutes Gefühl.
"Kannst du meinen Nachtdienst machen? Die ganze Familie liegt mit Grippe flach. Ich übernehme deinen Heiligabenddienst."
"Wehe wenn nicht!" Er kennt meine Sprüche, er kennt meinen Humor und er weiß wenn ich auf 180 bin und er mich nicht ansprechen kann. Es sei denn er hört mich gerne schimpfen. Und er ist humorlos.
" Ich habe den Plan schon geändert. Du bist ein Schatz!"
"Ich gebe mir Mühe. Dann bis heute Abend. Lass mir nicht zu viel Arbeit, ja!?"
Verschiebungen sorgen für bisschen Chaos, weil man ja das Team wechselt und OP müssen verschoben werden.

Ein Glückstag für mich.

Seine Mama rief an. beim letzten Telefonat hatte ich ihr vom bevorstehenden Termin erzählt.
Sie erzählte mir, dass sie sich den Termin im Kalender notiert hat.
Lars ist nicht das Mamakind und die Distance die er zu seiner Familie hält ist riesig.

Immer dieses Eltern - Kind - Chaos. Von allen Seiten wird zu viel erwartet. Das ist auch alles. Mehr ist es nicht. Zwei Jungs die als Schlüsselkinder aufgewachsen sind deren Mutter hart arbeiten musste um sie durchzubringen. Sie hat ihnen alles gegeben was sie nur geben konnte. Beide haben studiert, beide haben auch die nötige Liebe erhalten. Als Erwachsene haben sie sich einfach distanziert.
Auch Partner spielen eine große Rolle. Ich möchte keine Familiendistance. Ich habe mein ganzes Leben versucht etwas zusammenzuhalten, was nicht immer zu halten war.

Ich habe seine Mama die ganzen vier Jahre nicht mehr als vier Mal gesehen. Traurig.
"Soll ich dir Lars geben?" fragte ich höflich. Sie steht ja ihrem Sohn näher als mir.
"Ach nee, lass den mal. Ich wollte nur wissen wie es dir geht und wie es meiner Enkelin geht?"
Zu den den Enkeln von ihrem anderen Sohn  hat sie keinen Kontakt. Wird man irgendwann als Mutter unwichtig?
Und wir reden länger als eine Stunde miteinander. " Er ist mein Sohn, aber er ist ein schwieriger Mensch, wie sein Vater."sagte sie leise als hätte sie jemanden verraten.
"Finde ich gar nicht! Er ist der liebste Mensch der Welt. Du hast ihn gut erzogen!" Ich hörte sie weinen und sie tat mir so leid.
"Was machst du an Weihanchten?" fragte ich. Es war keine Pflichthöflichkeit. Ich mag nur keine Familiendistance.
"Ach gar nix. Werde Musik hören, in die Kirche gehen und ausruhen." Ich habe Schwierigkeiten das eine oder andere Wort zu verstehen, weil sie weinte.
"Hast du Lust zu uns zu kommen? Ich habe Heiligabend dienstfrei und Lars hat Frühdienst. Musst ja nicht allein zu Hause sitzen?"
"Und was sagt Lars dazu?" fragte sie vorsichtshalber.
"Nichts. Der darf nicht viel sagen. Meine Entscheidung." Und wir lachten beide.

"Haben wir jetzt eine volle Bude zu Weihnachten? fragte Lars und es passte ihm nicht wirklich. "Eigentlich..."
Weiter kam er nicht denn ich erklärte ihm, dass es kein Eigentlich gibt.
"Hexenweiber!"
Niemand sollte Weihnachten allein verbringen.
Wenn man volle Bude gewöhnt ist, kann man nicht plötzlich allein sein.
Ich bin kein Gesellschaftsmensch und ich mag es nicht laut um mich herum. Aber wir können uns nicht nur auf uns konzentrieren. Es engt ein.
Wir haben keinen Grund für Partystimmung, denn wir haben viele Menschen verloren.
Aber so ist nun mal das Leben.
Und ich habe nicht vor mich immer wieder zurückzuziehen. Ich möchte meine wilde Natur zurückhaben.








Der Winter ist wunderschön.
Und wunderschön ist die Stille unter dem Schnee.
Die Zartheit von etwas Neuem.
Der Winterschlaf
ist nicht das Ende von Allem
sondern der Anfang von etwas Neuem.
Die Zeit wird auf 00:00 gesetzt
und ist bereit für einen Neuanfang.

©Émilia

dimanche 17 décembre 2017

Frühdienst(6:00 Uhr) in der Notaufnahme.
Nach knappen 5 Stunden Schlaf klingelte mich mein Handywecker aus dem Tiefschlaf. Ich habe traumlos tief und fest geschlafen.
Wach ist wach, aber mein Kreislauf braucht wieder einmal eine Aufwärmphase. Am liebsten hätte ich mich zurück in mein Nest gelegt, die Winterdecke über den Kopf gezogen und weiter geschlafen. Seit drei Tagen bin ich verschlafen wie ein Murmeltier.
Der Wetterfrosch im Radio brummt etwas von gefühlten -1°C. Nun ja, es ist ja Winter. Ich sehe Regentropfen an meinem Küchenfenster. "Es soll endlich mal wieder schneien, " dachte ich.
Als hätte der Wetterfrosch meine Gedanken gehört, murmelte er etwas von Montag. Montag soll es endlich wieder schneien.
Während ich durch den Nieselregen fahre, klingelt mein Dienstelefon.
Und ich höre die Stimme des Schichtleiters vom Nachtdienst. " Der, der und die und die und die haben sich krank gemeldet."
"Ich grüße den Gott" unterbreche ich ihn. "Frau sagt - einen wunderschönen guten Morgen - und Mann sollte so höflich sein und zuerst Guten Morgen sagen, bevor er loslegt."
"Hmmm Morgen." Mir egal, dass ich ihn genervt habe. "Hast du eine Idee? Wie decken wir heute ab?"
"Ich wollte schon schreien "Ja dann sei mal kreativ und lass dir etwa einfallen." Stattdessen sage ich einfach nur "Ich bin gleich da."
"Wo bist du?" Will der mich jetzt nerven?
"Im Auto. Gib mir ein paar Minuten. Bist du nervig wenn du müde bist!"
Nach 12 h ist es verständlich.

Ich brauche zig Hände, zig Ohren, und Nerven wie Drahtseile.

Der Tag und die Nacht sind gerettet.
Während ich mich mit der Tante vom Labor verbal in den Haaren habe, blinkt es. Ich muss......OP 4.

Nach knappen 47 Minuten lese ich zwei Nachrichten.

Die haben aus aus ihren ledernen eingefurzten Sessel wieder mal etwas gebastelt.
Monatlich 25 Überstunden bleiben als Notzeit stehen, alles andere wird ausbezahlt.
So sammelt keiner mehr an und kann sich keinen wochenlangen Freizeitausgleich mehr gönnen.
Also habe ich den Wisch in zig Kopien in den Händen, (Frau .....hat ja wirklich auch mitgedacht(was soll sie auch tun, wenn sie beauftragt wird).
"Sorgen Sie dafür, dass alle unterschreiben!" Aber ja, ist klar. Ich darf mich ja anfeinden lassen.
es wurde über unseren Kopf hinweg einfach entschieden.
Kein Wunder wenn viele frustriert mit dem Urlaubschein winken.
"Füllen sie die Fächer mit dem Adventsgeschenk, das  Januar 2018 in Kraft treten wird." sage ich und gehe in die Frühbesprechung. Eine Stimmung wie auf einem Pulverfass das gleich knallt.

Müde fahre ich um 16:30 nach Hause.
Es nieselregnet immer noch.

Ich will nicht mehr vom Tag haben als ein Bett.
Und heiße Schokolade mit Chilli und Arme die mich warm halten.
"Baaahh was du alles reinziehst! Keine Wortspiele! Ich meine...." lachte er, weil ich einfach loslache.

Und ich denke nicht an den Sonntagdienst.

Und nicht an Heiligabend den ich nicht frei habe, sondern von 9:30 bis 18:30 im Dienst verbringe.

Der Abend gehört uns


vendredi 15 décembre 2017

Mes larmes sont comme la dérive tranquille
Des pétales d'une rose magique;
Et tout mon chagrin découle de la faille
De ciels et de neiges non-recomposés.
Je pense que si je touchais la terre,
Il s'effondrerait;
C'est tellement et belle triste
Alors tremuleusement comme un rêve
Auf dem Nachhauseweg
laufe ich im Schneeregen zum Parkhaus
Meine Gedanken verfangen sich
im Saum mit Schneeregenperlen besetzten Nachthinmmelkleid.

Zu Hause wartet eine Tasse heiße Schokolade mit Zimt
Arme die sich um mich legen
und ein Herzschlag der mich wärmt.

Ein Kuss der das Feuer entfacht
und Hände die meine Haut liebkosen.

Und während du mir schreibst,
dass du dich nach mir sehnst,
aber ich nicht schneller fahren soll,
als mein Schutzengel fliegen kann,
frage ich mich
"wer ist mein Schutzengel?"

Ich hatte nie einen.

Und als Tränen sich in meinen Wimpern verfangen
übersehe ich eine rote Ampel.
Und male ein Danke an die Leinwand des Himmels.

Es sind die kleinen Gesten die mich lehren
groß zu lieben

©Émilia





Et ainsi nous avons touché,
et peut-être que notre respiration
ensemble était une sorte de céleste  conversation 
dans la langue délicate et grossissante de Dieu,
l'un nous n'osons pas parler à voix haute,
pas encore.


J'aimerais que tu viennes là
où rien ne bouge
quand le temps interrompu nous laisse
à peine voir les saisons qu'il y eut
tellement qu'on ne sait si le blanc
à nos tempes est neige argentée
ou reflets sinueux des lunes.

J'aimerais que tu viennes ici
où je soupire
depuis qu'en silence nous tissons
nos désirs aux équinoxes
et, pour le dire-vrai du faux,
nos doux baisers en suspension
ondulant entre parenthèses.

J'aimerais qu'ici et là toi…

J'aimerais qu'encore il neige.
©Émilia

jeudi 14 décembre 2017

Das Leben war mit wenigen Ausnahmen die ganze Zeit ein Antagonist. Und heute ist der Tag ebenso ein Antagonist.

Ich habe genug von de ganzen Furzkram hier.  Kann das Leben einmal mein Kumpel sein? Oh ja, ich bin wieder einmal die Hauptfigur der man austeilt.

Ganz früh am Morgen sitzt meine cardio-Tante in ihrer Praxis und sendet mir die Laborergebnisse zu, mit dem Vermerk mich schnell, schneller, am schnellsten in ihrer Praxis sehen zu müssen. Ich rufe zurück in der Hoffnung nicht sie, sondern die Assistentin zwecks Terminvergabe am Ohr zu haben. Pustekuchen! Ich habe die Kollegin am Ohr, deren Stimme etwas besorgt klingt.
"Wie geht es Ihnen"
"Danke, es geht mir gut. Leichte Morgenübelkeit." Ich erzähle ihr nicht, dass ich fast über den verrückten Kater Maurice geflogen bin, weil der Mistkerl sich immer vor meine Füße legt und am Bauch gestreichelt werden will.
Irgendwie war ich erschrocken und mein Kreislauf begann zu spinnen und ich mit ihm um die Wette.
Schimpfattacke über Maurice.
"Was machen Sie denn? Ihre Werte sind besorgniserregend!" rief sie.
"Aber ich fühle mich gut. Etwas müde nach 10 h Dienst ist aber im Rahmen."
Und während sie mir noch einmal erklären will was ich eh weiss - so viel Cardio kann auch ich- fühle ich dass ich schnell ins Bad muss.
Ich verabscheide mich weil ich mich beeilen muss mit einem neuen Termin gleich Morgen um 8 Uhr. Lieber freier Tag ich kann dich nicht genießen.

"Sag mal, musst du immer fluchen?" War ja klar. Lars hat an dem Mistvieh den Narren gefressen. Das Katzenvieh ist frech und goldig.
"Klappe! Beim nächsten Mal, wenn er wieder mal etwas anstellt oder Kabel zerbeisst, schmeiß ich euch beide raus!"
"Gifthexe du!" Bin ich stolz darauf.
Während ich mich langsam ferig mache und mich um das Mittagessen kümmere klingelte die Spedition mit dem Schrank für den Essbereich.

René hat den Schrank aufbereitet und er sieht gut aus. Hätte ich nicht gedacht dass er den so gut hinbekommt. Meeeensch ist dieser Schrank schwer.
Fix und fertig montiert.

Und mein Dienst beginnt um 12:35

Un baiser de l'ombre
te secouerait.
Une touche de désolation
te mangerais.
Jusqu'ici, après l'obscurité -
la tempête dévastatrice,
le flash aveuglant de la foudre
et le grondement assourdissant du tonnerre,
une petite lumière va montrer,
va grandir et brillera.
Assez brillant
pour vous de voir la beauté en vous.
Sentez la sérénité
comme le vent t'embrasse.
Et en silence, vous entendrez
une voix familière qui chuchote
- Vous n'êtes pas seul.

Dezemberregen

Die Götter, die Engel, die unendlichen Leben und wer und was auch immer den Himmel und die Wolken bewohnt weinen ihre Tränen auf die Erde.
Noch ein Arbeitstag ist zu Ende. Noch einmal arbeiten, dann habe ich einen Tag frei.
Hand in Hand beeilen wir uns zu unserem Parkplatz. Kleine Füße, kleine Schritte und wir joggen im Regen zum Auto.
Meine Kaputze fällt mir ständig über die Augen. Die Regentropfen verfangen sich in meinen Haaren wie winzige transparente Liebesperlen.
Ich fahre. Immer wenn wir mit meinem Auto fahren, fahre ich.
Und ich fahre dahin wo ich Wärme und Beständigkeit erfahre, mit dem Menschen, der mich umarmt und mit seinen Händen das Chaos zerstreut und Ruhe schafft.
Mein Herz und meine Gedanken sind hier bei ihm. Ich fühle mich geborgen, festgehalten und dennoch frei. Frei um mich zu entfalten.



Das Lied passt exact zum Dezemberregen.

mercredi 13 décembre 2017

Der Kuss der Wellen auf meinem Fleisch durchzuckte mich in der frühen Röte der Liebe, das Lied eines geflüsterten Versprechens.
©Émilia
Im Schlaf
fühlt mein gedämpftes Herz
wenn deine
träumende Hand
meine findet.

Ich lege meinen Traum zur Seite
schließe meine Augen und
danke dem Universum,
dich bei mir zu haben.

Deine Hand liegt auf meiner
und sie erdet mich.

Sag, was Du sagen willst
Sag mir, was du fühlst.
Ohne Angst
mein Herz zu verlieren.
Nach seinen Regeln wird mein Herz bleiben
Du kannst mich nicht stoppen dich zu lieben.
Also sag mir was du fühlst.

Also sag einfach
alles was du zu sagen hast.

©Émilia
In der Stille des Morgenlichts
das Gras noch feucht vom Tau
bevor die Vögel aus dem Nest
zum morgendlichen Flug aufsteigen

Meine Gedanken fliegen zuerst zu dir.
Ich ruhe mich aus im Wald
und ich hoffe, du wirst mich irgendwann dort finden
mit Wurzeln zwischen meinen Zehen
und Blätter verstreut in meinen Haaren.

Ich schaue immer nach dir
Ich und suche und suche dich in den Wolken
Ich höre dir durch die Reben zu
und bin mir deiner Schritte auf der Erde bewusst
als Engel..

Warten wir doch geduldig bis zur Zeit
wenn das Leben mich bringt zu dir
wenn die Welt uns nicht mehr teilt
wir werden wie eins sein ... für die Ewigkeit.


©Émilia
Manchmal lässt der Tag mich nicht los.
Der Spätdienst begann mit Chaos. Zuvor hatte ich eine Besprechung. Personalkosten, Planung usw... Der Krankenstand hält sich im Rahmen. Meine Angst war wieder einmal unbegründet. Ich bin noch ganz. Man hatte mich nicht auseinandergenommen. So weit alles in Butter.
Zeit für etwas zu essen.
In der Cafeteria stank es nach Maggi und ungewaschenen Füßen.
Eine Kollegin sagte wie immer sehr laut und schrill "wieeeeederlich, als hätten sie alte Unterhosen gekocht."
Und ich musste laut lachen. Also sahen wir mal nach etwas Süßem.
Die Kuchen sahen lecker aus. Mit Schweizer Nuss und Kakao kann man ja nichts falsch machen.
Pustekuchen. Entweder meiner kleinen Fußballerin hat es nicht geschmeckt, oder mir ist das Süßzeugs nicht bekommen.
Weg war es. Und ich auch.
"Zusammenreißen!" ermutigte ich mich.
"Wo warst du denn? Wieso liest du meine Nachrichten nicht?" fragte er besorgt.  Nach Monaten stehen wir wieder gemeinsam im OP. Rund um die Uhr ein Team.
"Fressen und Kotzen!" sagte ich patzig.
"Be nice!" lachte er. "Sag mal!"
"Habe ich eben schon gesagt." und ich erzähle ihm, dass es nicht geschmeckt hat.
"Du isst doch kaum Süßes, kein Wunder wenn du alles in dich reinstopfst. Keine Wortspiele!" lacht er.
" Hmm." Ja nein, ich war zu ermattet um an Wortspiele zu denken.
Und dann klingelte mein Diensthandy. Zwei melden sich krank.
Und ich brülle innerlich.

Ich spare mir meine Restenergie für die bevorstehende OP.

Noch ein Patientengespräch. Ich erläutere im die OP-Schritte und eventuelle Komplikationen.
Davor hatte der Internist mit ihm ein Gespräch.
Fragen hatte er viele. Was die Lebensqualität betrifft, auch existentielle und auch intime. Er ist verheiratet, seine Frau geht ganz liebevoll mit der Krankheit um, er hat einen Sohn der noch Jahr alt ist. Vererbbar ist die Krankheit auch. Das Baby quängelte viel und spuckte ein paar mal innerhalb von zwanzig Minuten. Es war so traurig das anzusehen. Ich hätte fast losgeheult.
Danach erläutert der Sandmann die Narkose.

Im OP fasste der Patient mich am Ärmel und fragte: "Geben Sie zu: das ist keine Lebensqualität mit einem Beutel am Bauch."
Er meinte den Stomabeutel.
"Sie werden sich schnell daran gewöhnen." sagte ich leise.
Er nickte resigniert.

Die OP ist gut verlaufen. Aber mir hing die Frage noch in den Gedanken. Mir hing die ganze Zeit mit dieser Familie in Gedanken.

Wir haben eine 15 Minutenpause bis zur nächsten OP.
Ich habe einen leeren Magen und Durst.
Wir essen schnell eines unserer belegten Brote. Unsere Fußballerin strampelt nicht. Macht Mittagschläfchen.
"Meinst du, dass die Familie das auf Dauer aushält? fragte ich.
"Kommt darauf an wie sie das bewältigen können. Wie gesehen, wir versuchen es auch zu schaffen, also werden sie das bestimmt auch. Mit Liebe und Geduld schaft man viel. Du hast Liebe, aber keine Geduld. Das war dein Fehler. Deine Ungeduld. Alles wegzuschmeißen. Man kann sich im Leben nichts aussuchen. Es ist so geregelt. Ob du nun an Gott glaubst oder nicht. Es ist so geregelt."
"Du und dein Gott! Der hilft uns aber nicht!"
Und schon piept es zum nächsten Einsatz.

Wir bekommen von einigen Seiten Lob. "Mit euch war es so entspannt zu arbeiten. Es war so ruhig. kein Geplänkel, keine unbrauchbaren Witze, keiine Lästereien und kein Geschrei wie unfähig wir sind." sagte eine OP -Schwester.
Und der Sandman meint er wäre fast eingepennt.

Zu Hause abzuschalten ist mühsam.
Nach dem Bad konnten wir dann noch den Tag ad acta legen.

Den furtbaren Alptraum riss mich schreiend aus dem Schlaf. Ich träumte von Eingeweide und Blut die nicht aufhören aus mir herauszufließen.
Und Hände die halten und nicht mehr halten können. Wessen Hände weiß ich nicht. Ich sah nur Hände.
Ich wachte schreiend auf.
Und ich brauchte Ewigkeiten bis ich mich in seinen Armen beruhigen konnte.
Und dann klingelte der Wcker.
Und ich wusste nicht was ich vorhatte.
"Labortermin!" stellte er fest.

Und ich wachte mit einem Hunger wie ein ganzer Wolfsrudel auf. Und darf nicht essen.

"Danach lade ich dich zum Frühstück bei Bauder ein."

Darauf freue ich mich schon.
"Frühstückeln" sage ich extra.







mardi 12 décembre 2017

It might have been

Ungewissheit in Worten gefasst


Lass niemals los
Leih mir deine Arme im nächtlichen Tanz,

Aber bevor wir unseren Tanz beginnen,
gib mir einen Moment,
um um mein Kleid auszuziehen
und die Spitzen die mich umhüllen.

Und ich zeige dir meine Nacktheit
meine Verletztlichkeit.
Aber vor allem
zeige ich dir meine Liebe
Und sieh mich an,
bis ich mich in deinen Augen spiegele

Dann Liebster lass uns tanzen
bis die Musik langsam verstummt.
©Émilia


Was willst du mehr?

Weihnachtsfeier  - nichts für mich. Man arbeitet ein ganzes Jahr zusammen. Mit einigen versteht man sich, mit anderen weniger, aber man kann trotzdem gut zusammenarbeiten. Und mit anderen versteht man sich nicht und arbeitet nur ungern zusammen. Und dann sitzt man da und jeder bemüht sich um Fröhlichkeit damit eine weihnachtliche Stimmung aufkommt. Manche lassen sich gehen und werden zum Partyclown. Andere giften sich an.
Trotzdem raffe ich mich auf und wir gehen dahin. Und überrascht. Positiv überrascht. Jeder ist wie er ist. Man sitzt in großer Runde zusammen. Eigentlich haben wir ein sehr gutes Betriebsklima, trotz Stress und Überstunden. Für Sonntag haben wir das alles abgelegt. Wie es so ist, formieren sich Grüppchen und man setzt sich an einen Tisch.
Ich war in letzter Zeit sehr viel mit mir selbt und mit Familie beschäftigt, dass ich viele Kollegen übersehen habe.
Zu uns gesellen sich mein stellvertretender Schichtleiter und seine Partnerin  - eine OP-Schwester, und noch ein paar nette Kolleginnen und Kollegen.
Die meisten sind Pärchen. Und man hat nichts dagegen, wenn Eheleute oder Parter in einer Schicht und sogar in einem Team arbeiten.
"Ja, nur ihr zwei habt unterscheidliche Dienstzeiten" stellte ein Kollege fest.
Nun ja, mein früherer AG duldete es nicht, dass Paare zusammen im OP stehen. Nur in Ausnahmefällen durften wir in einer Schicht aber nicht zusammen im OP stehen. Es gab immer Diskussionen und Versetzungen.
Und man erzählte mir wer zu wem gehört und ich finde es beeindruckend schön. Das Arbeitsklima leidet gar nicht darunter. Im Gegenteil es wird gefördert.
Also werden wir wieder gemeinsam in einer Schicht arbeiten und gemeinsam im OP stehen. Seine  ruhige Art habe ich vermisst.
Er redet nicht viel. Manchmal muss man ihm alles aus der Nase ziehen. Ich bin die die redet, ich bin die die streitet. Und ich bin die die schuldig war für das ganze Chaos.
Und man stellte in der Runde fest "Das ist ein ganz lieber." und wie viel Glück ich habe.
Montag und ein liebes Telefonat mit dem großen Bruder.
"Kleine, wie geht's"
Wir reden über die Familie und über Weihnachten. Rotes Tuch - diese Familientreffen.
René und ich schimpfen um die Wette. Es gibt keine Familien auf Planet Erde die so schweinisch schimpfen kann wie wir.
"Oh mein Gott," sagte Lars nach einer Weile "euch kann man nicht zuhören ohne sich selbst zu schämen.

Und irgendwann sage ich zu René. "Wieso kommst du nicht zu uns? Ich habe Heiligabend um 17 Uhr Diestende und habe den ersten Weihnachtstag frei.
Auch das ist schnell geklärt. natürlich kommt er. "Braver Großer". Langsam freunden sich die Männer an.
"Kleine, was willst du mehr? Was Besseres gibt es nicht für dich."
Das weiß ich.

Und ich höre das von alles Seiten. Und es schmerzt mich. Muss man sich erst trennen um das zu erkennen?
Er ist kein Mensch das ihm alles egal ist, er ist nur ein ruhier schweigsamer Mensch. Stille Menschen sind tiefgründiger.

Ich bin laut, und ich verletze.

Ich muss mich verändern
Ich muss mich wieder finden.
Ich bin sein Wirbelwind und er liebt mich so. Und ich liebe ihn so wie er ist - schweigsam.



lundi 11 décembre 2017


Ich muss mich wirklich wieder finden. Ich habe mich verloren. Ich ziehe mich zurück.
Ich muss erst loslassen.Ich lasse dich schnell los. Die Erinnerung an dich, ich lasse sie verblassen. Ich frage mich, wie lange es dauern wird. Aber ich hoffe, ich hoffe wirklich, dass ich Erfolg haben werde mich in einer Ecke meines Ichs versteckten und  auf den Moment warten  in dem ich mich endlich nicht mehr an dich erinnere.
Vielleicht bin ich dann bereit mich mit ganzem Herzen dem Menschen an meiner Seite zu widmen.
Vielleicht kehrt meine Fröhlichkeit zurück. Vielleicht fühle ich mich nicht mehr unfertig.
Vielleicht sehne ich mich nicht mehr danach endlich anzukommen, weil ich angekommen bin.

dimanche 10 décembre 2017

Momente








samedi 9 décembre 2017

Il y a
de Dante l'essence
les mots du paradis
qui repoussent les murs
de la chambre
cela suffit à chasser les enfers
les recommencements
les tristesses par mille
tous les maux sous la peau
ces vieilles cicatrices
que nos baisers
chassent loin
dans la chair.

Il y a
ces ombres sur la table
entre les miettes
la mélancolie
le rouge de mes lèvres
sur la serviette blanche
et ton épaule nue
qui cajole ma joue
“dis, à quoi penses-tu ?”

Il y a
midi à quatorze heures
mes jambes arrondies
dans le compas des tiennes
nos corps
en corbeille
l'un dans l'autre
enchâssés.

Il y a
la chaleur de l'amour
qui nous fait un berceau
nous sieste et nous songe
nous sommeille profond
l'un à l'autre
rêvant.

Il y a....
©Émilia

Du verdienst alles Glück der Welt.

Du verdienst alles Glück der Welt.
Aber welcher?
Sicher nicht dieser.
Sie ist zu groß und wird immer dunkler

Diese Welt ist einsam und schmerzt
wenn du sie tragen wolltest
Etwas in deinem Körper würde brechen
unter dem Gewicht dieser Sorgen,
Das ist nicht die Welt, die du verdienst.

Nimm diese Welt
aus der Sandkiste
Sie ist es klein
im Taschenformat
vergessen von dir als  Kind.

Oder diese
hinter dem Haus
wo die Schaukel an einem Ast hängt
und du glauben kannst
himmelhoch fliegen zu können

Oder nimm die
hinter meinen Augen
und sehe dich
wie ich dich sehe

 - eine große Liebe -

©Émilia


Ich atme
weil du mich
an das Mögliche im Unmöglichen
zu glauben lernst.
An die Tage, an die Nächte
an den neuen Morgen nach der Nacht.
An die Farben des Lebens
an die Liebe
an die Freundschaft
Ich habe einen Herzschlag
für dich
weil du mir ein Licht schenkst
um den Weg nach Hause zu finden.

©Émilia

Le papillon


Naître avec le printemps, mourir avec les roses.
Sur l’aile du zéphyr nager dans un ciel pur,
balancé sur le sein des fleurs à peine écloses,
s’enivrer de parfums, de lumière et d’azur.
Secouant, jeune encor, la poudre de ses ailes,
S’envoler comme un souffle aux voûtes éternelles,
Voilà du papillon le destin enchanté.
Il ressemble au désir, qui jamais ne se pose.
Et sans se satisfaire, effleurant toute chose,
retourne enfin au ciel chercher la volupté.

Nacht der Malerei

Ein Für-Immer-Moment mit dir
unter diesem Dezemberhimmel.
Die Schneeflocken tanzen ihren Liebestanz
wirbeln nach dem Winterlied des Windes
und fallen erschöpft über uns.

Wärend sie sanft unsere Haut sanft
wie ein Morgenkuss berühren,
berühre ich hauchzärtlich sanft
deine Lippen mit einem Kuss.

Während sich die Schneeflocken
in unseren Haaren verstecken und zerbarsen
wandern meine Finger über deine Wirbelsäule.

Schneeflockengeküsst
in einem Für-Immer-Moment mit dir
in einer Umarmung
sind wir Winterkinder
die eine Liebewinterschlandschaft malen.
Unsere Haut ist eine Leinwand.
Ich fühle deine Hände auf meiner Haut,
ich fühle dein heftiges Verlangen.
Ich belebe wildfarben dein Fleisch
deine Lebensflüsse mit einem heftigen Sehnen
nach mehr, nach Endlosigkeit.
Wir erobern diese Winternacht für uns
für unsere Winterlandschaft
Wir geben ihr Herzschlag und Leben

©Émilia


vendredi 8 décembre 2017

Pour Noëlle - Das Geheimnis in den Hügeln

Ein Mädchen nutzte seine Kräfte, um seinen Puppen ein Königreich zu bauen. Mitten in der Lichtung zwischen Rhododendren und Berglilien baute es ein Schloss. Es nannte es das Geheime Schloss. Es schuf in der hinteren Ecke ihres Kinderzimmers eine Festung aus Legosteinen in einer wunderschönen Landschaft mit Bergen und Hügeln und Brücken und einen Feenwald mit vielen Wildtieren.  Mit Eisenbahnen war das Geheime Schloss für seine Puppen erreichbar.
Eine seiner Puppen wählte es zur Königin und bastelte ihr eine Krone aus künstlichen Wildblumen.
Jeden Augenblick iher Freizeit, spielte Noëlle mit den Puppen, mit den Honigbienen und Feen. Sie kämpfte gegen die Drachen und Dinosauerier.

Immer wenn die Sonne unterging und die Dunkelheit der Nacht sich über den Tag legte, war Schlafenszeit.
Am Fuße des Hügels hat  Noëlle ihr Nest aus bunten Decken und Kissen. Sie wurde in warme Schlafkleidung gehüllt und auf ihre weichen samtigen Wangen gutenacht geküsst.  Sie fürchtete sich und wollte nicht allein sein. Im Geheimen Schloss brannte die ganze Nacht das Licht und die Eisenbahnen und Güterzüge fuhren durch Tunnels und über Brücken.
Noëlle schlief tief und fest neben ihrem Königreich am Fuße des Hügels bis ihr Wecker klingelte und sie zur Schule musste.


Das Geheime Schloss - wir bauen es ihr erneut auf.

©Émilia



jeudi 7 décembre 2017

Ces doux mots
il semble que ta voix les répand sur mon coeur ;
Que je les vois brûler à travers ton sourire ;
Il semble qu'un baiser les empreint sur mon coeur
©Émilia

Ich schreibe nicht


Ich schreibe nicht. Ich bin traurig, und ich würde mich gerne einfach nur zurückziehen. Es ist angebracht, mich zurückzuziehen. Aber ich habe kein Schneckenhaus, also muss ich mir eines bauen.

Die schöne Zeit, sie ist die Nacht ohne Fackel.
Wer mich in die Arme schließt, kann mich nicht erreichen. Nicht mein Ich.
Und an mein Herz zu appelieren, bedeutet, meinen Herzschlag zu hören, außerhalb der Herzkammern
Ich schreibe nicht!
Ich schreibe nicht, denn ich muss lernen auf mein Herz zu hören, für uns selbst zu entscheiden und nicht logisch abzwiegen wen ich damit verletze. Ich verletze doch eh nur noch. Mit und ohne Absicht. Aus Angst oder Bequemlichkeit. Aus Faulheit für das zu kämpfen, was mein Herz sagt.
Frag nur deinen Gott ... was ist mit dir, wenn ich dich liebe?
In den Tiefen meiner Abwesenheit, höre auf deine Liebe.
Es ist den Himmel zu hören, ohne jemals dort oben zu sein.
Ich schreibe nicht!
Ich schreibe nicht. Ich habe Angst vor meiner Erinnerung;
Sie hat mich oft mit deiner Stimme gerufen.
Ich zeige das lebende Wasser nicht jedem, der es nicht trinken kann.
Ein liebes Schreiben ist ein lebendiges Porträt. Ich finde die lebendigen Farben nicht. Also bleibt es schneeweiß.

Ich schreib nicht!
Am Wochenende soll es schneien, verspricht die Météo - Prognose. Denke die Schneekristalle die in der Schneedecke verwebt sind.


©Émilia

Ne montre pas l'eau vive à qui ne peut la boire.
©Émilia

mardi 5 décembre 2017

Ungeachtet
der Entfernung
- gerade jetzt -
in diesem Augenblick
denke ich dich.
Du bist hier bei mir.
Und du hast nie verstanden warum
ich den Regen liebe.
Vielleicht ist es die Kadenz
der Regentropfen
die die Stille unterbrechen
wenn sie an mein Fenster klopfen.
Erinnert mich an deinen Herzschlag,
erinnert mich an dich.
Wie wenig Sonne ich brauche
um mich gewärmt zu fühlen.

©Émilia

Elle

Elle voulait respirer
le parfum de son amour
si profondément en elle,
qu'il pourrait combler les lacunes
entre son corps et son âme.

Je voudrais dire

Je voudrais dire,
je voudrais dire la nudité de ta peau,
la caresse des vents et la pluie sur tes épaules,
je voudrais toucher,
je voudrais te toucher,
je voudrais me trouver,
je voudrais étancher cette soif
je voudrais libérer la langue pour être ce monde
Wir tanzen den Tanz
       nach den Noten
       und dem Tempo
die das Leben für uns schreibt,
      nach der Melodie
unserer Herzen.
   
Die richtigen Schritte kommen
    so natürlich wie das Atmen
    und wir bewegen uns zusammen
    bis zum Ende des Liedes
Und dann verweilen Sie dort
    schwankend in unserer Umarmung
    Warten auf die nächste Melodie
Und wir tanzen den nächsten Tanz

©Émilia

lundi 4 décembre 2017

Ich hoffe du bist lächelnd wie ein Kind im Rest des Traumes aufgewacht
©Émilia

Die neue Woche

Ich hatte um 8:00 Uhr auf den Schlag genau einen Termin beim Cardio.
Zwischen dem letzten und dem heutigen Termin, war ich leicht erkältet. Der letzte Termin war ein Desaster.
Heute geht es mir gut. Ich habe gut geschlafen. Ich bin seit 6:00 wach und ich hatte keine Morgenübelkeit.
Bei der Terminvereinbarung habe ich deutlich gesagt, dass ich nicht viel Zeit habe, da ich ab 10:00 - 20:00 Uhr Dienst habe.
Ich musste keine 5 Minuten warten. Die Assistentin führte mich in den Behandlungsraum und nach der RR-Messung legte sie mir das EKG an. Danach plauderten wir lurz über das Ergebnis. Als Assistentin darf sie sich nicht zur Diagnose äußern. Wir redeten über das Klima in der Praxis und über die Hektik in der Klinik. Dann erzählte sie mir über ihre Kinder und wie ihre SSW waren.
Die Praxis ist ultramodern eingerichtet und verfügt über die aktuellsten Geräten. Das ganze Praxisteam wirkt entspannt und die Räume sind sehr warm gestaltet.
Nach dem Belastungs- EKG war ich etwas müde und hätte mich am liebsten auf die Liege verfrachtet und eine Runde geschlafen. Komischerweise habe ich mehr Hektik und Stress im Job als anhin und bin nach 10 Stunden immer noch nicht so müde.
Ich habe den Gedanken sofort ad acta verworfen, als sich die Tür öffnete und der Kardiologe auf mich zu kam mir die Hand reichte und mich ansah als wäre ich vom anderen Planeten auf die Erde gefallen.
Heute hat  Hr. Dr. die Praxis geschmissen. Kollegin hat Dienst in der Klinik. Sie haben Belegbetten in einer Klinik in FFM
Aber er war informiert. Alles wird sauber in der Datei notiert.
"Ihre Werte sind nicht viel besser. Was machen Sie denn?" fragte er besorgt.
Ich habe aber keine Beschwerden. Ich trainiere auch zu Hause. Renne den ganzen Tag umher ohne große Müdigkeit.
"Sie müssen heute noch?" fragte er. Er scheint ganz nett zu sein. Und Humor hat er auch. Und beide nehmen sich Zeit für ihre Patienten.
"Aber ja. Ich kann mir nicht leisten jetzt krank zu sein. Wir haben die Examensvorbereitungen laufen...." Es geht mir gut.
Dem Baby geht es gut. Sein Herzchen schlägt regelmäßig und kräftig und hat keine Auffälligkeiten.
Um 9:10 Uhr war ich endlich aus der Praxis.
Es ist Winter und auf den Dächern liegt der erste Schnee.
Ich sende die Befunde an Lars mit der Notiz: "das Herzchen von little girl"

Ich habe um 13:00 Uhr Besprechung bis dahin muss ich noch einges vorbereiten.

Und ich habe besorgte Nachricht Nr. 9 erhalten.

Mir geht es gut und sehr gut.
Und ich schließe die Augen für einen Augenblick und habe das winzige Herzchen vor Augen wie kraftvoll und ruhig es schlägt.







dimanche 3 décembre 2017

Wieso ich den Schnee liebe?
Vielleicht ist es die enigmatische Stille der Natur
unter der weißen, flauschigen Schneeflockendecke.
Vieleicht ist es der Tanz der Schneeflocken.
Vielleicht ist es das Glitzern der Schneekristalle
in einer Vollmondnacht
Vielleicht ist es der Kuss der Schneeflocken
der meine Lider hauchzart berührt.
Vielleicht sind es die Spuren im Schnee
oder das Knirschen der Schneedecke
unter den Sohlen.

Oder aber es ist das Schneeengelspiel

©Émilia


Instantanée












Ich habe Angst, dass du verblasst.  Das Leben geht einfach weiter und ich habe keine Zeit stehen zu bleiben und zu trauern.  Als zu aufhörtest zu atmen, ist mein Leben für einen Augenblick stehen geblieben. Dann nahm ein kleines Mädchen meine Hand und will sie nicht mehr loslassen. Also geht das Leben weiter und ich habe mich sehr verändert. Die Verantwortung die du mir hinterlassen hast, muss getragen werden. Ich wurde nicht gefragt ob ich es kann oder möchte.

Ich habe manchmal das Gefühl, ich komme nicht mehr voran. Die Erwartung zu haben "Wer Teil meines Lebens sein möchte, sollte diese Verantwortung mittragen"  wäre sehr egoistisch von mir.
Ich möchte niemandem etwas aufdrängen.  Als ich sagte "Alles bleibt wie es ist" wollte ich dich beruhigen. Manchmal frage ich mich, was war dein letzter Gedanke. Warst du wütend auf mich, weil ich immer weniger Zeit für dich übrig hatte um dir zuzuhören?  Hast du gefühlt, dass dir das Leben wegrennt? 
Und als du gingst, war ich wütend auf dich, weil du nichts geregelt hast. Ich könnte nicht viel auffangen. Rechtlich kamen die Mädels zu ihrer Mutter. Beide wollten es nicht. Sie wollten nicht gehen und ich konnte sie nicht halten.
Ich bin manchmal so wütend auf dich, so wie heute, da würde ich dich aufwecken und dich anschreien, dass du mir ein Chaos hinterlassen hast. Ich würde dich prügeln, wie ich es als Kind immer versuchte. Du hast immer abgewehrt, indem du mir immer sagtest. "Mädchen prügeln nich, sie diskutieren".
Ich habe das Haus verkauft das dein Nest war, wie du immer sagtest. Es musste geteilt werden, so wollte es jemand, die du einmal geliebt hast. Also habe ich es geteilt.

Ich vermisse dich ab und zu. Und heute ganz besonders. Wir haben Advent und obwohl ich nicht viel damit anfangen konnte und kann, vermisse ich heute die Art wie du diese Zeit liebtest. Ich erinnere mich an alles, an jedes leinste Détail. Du warst für die Mädels der beste Vater der Welt. Ich habe dich deswegen sehr bewundert.
Und diese Liebe suchen die Mädels bei mir. Ich bin nicht ihre Mama, aber sie hängen am mir. Sie klammern sich an mich.
Mein Leben geht schrittweise weiter und es gibt viele Veränderungen. Es gibt viel Neues. Das worüber du Witze machtest  "du willst doch eh keine Kinder haben, bist selber noch zu kindisch" hat sich auch geändert. Ich weiß nicht ob ich eine gute Mama sein werde. Ich weiß ich bin eine gute Tante und versuche so gut ich kann eine zu bleiben.

Du würdest mir tausend Argumente liefern welche Fehler ich angeblich mache und wie unlogisch ich bin.
Und ich will nur wütend dagegen halten, dass mir heute eine unlogische Entscheidung abverlangt wird.
Und wieder einmal stellst du indirekt mein Leben auf den Kopf.
Und wieder einmal steht jemand hinter mir, den du nicht an meiner Seite sehen wolltest.
Und ich stehe da und muss nur Ja oder Nein sagen ohne Zwischenfarben und ich bin wieder einmal die jenige, die sieben Minuten ältere Schwester, die ihr Leben beinflussen lassen muss.
Und auch wenn, er mir erklärt "Nun komm schon, die Kleine ist ja ganz lieb und es ist doch Platz genug hier. Du kannst jetzt nicht nein sagen. Wir kriegen das hin, ich weiß es." kann ich das nicht annehmen.
Ich möchte ihm das nicht aufbürden.

Ich bin wütend. 
Heute am 1. Advent bin ich wütend. Heute könnte ich fluchen.