mercredi 9 décembre 2020

Dass ich noch bin



Fremd,
in Seelentücher gekleidet,
die Fußsohlen verletzt vom Gehen
über Kies und Steine und Waldweg.
Ich klopfe schüchtern
mit geschlossenen Augen
und zitternder Hand
an das angelehnte Herztor.

Ich habe Durst,
ließ ich dich wissen
und du gabst mir Hoffnung.

Mir ist kalt,
ließ ich dich wissen
und du hast mich in dein Sehnsuchtshemd eingehüllt.

Mit deinen Küssen 
hast du ein Feuer entfacht.
Du hast mich gewärmt, du hast mich geliebt.

Deine Arme waren mir Wiege für einen Traum,
deine Schulter war mir Kissen
und deine Hände waren mir Halt. 

Ich danke dir mit diesem Lied.
Note für Note
schicke ich es dir als Schneeflocken
mit dem Winterwind
oder vielleicht mit einem Blatt
das zu Boden fällt
um dich daran zu erinnern,
dass ich noch bin.

©Émilia


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