Vor dem Fenster regnet die Welt
alle Wintertänen aus den Wolken.
Eisigkalt.
Aus dem Radio klingt frühlingshafte Frequenzmusik
im Liebesrhythmus.
Die Zeit zählt ihre Sekunden
mit dem Zeigefinger auf der Wanduhr
herzschlagrhythmisch augenblicksweise.
Nur ich verweile manchmal viel zu lange
im gleichen Augenblick, ohne zu zwinkern,
mit einer Extrasystole im Herzschlag wie eine Achtelnote im Lied.
Bis ein weiterer Regentropfen
vor meinen Augen
die Fensterscheibe berührt
bis das Regenlied zu Ende ist.
Und dann steht die Welt einen Atemzug
und einen Augenblick lang still
wie ich hinter dem Vorhang.
Der Vorhang legt sich in Falten
und schüchterne Träume
verstecken sich schutzsuchend darin.
Beim nächsten Frühlingsputz
werden sie mir in die Haare hüpfen.
Vor dem Fenster regnet die Welt
©Émilia
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