samedi 2 octobre 2021

Herbstserenade - Reprobatio Amoris


Es löst sich Blatt für Blatt von den Ästen,

schweigsam mit einer schüchternen Zärtlichkeit,

mit einer filigranen Hauchzartheit,

als wollten sie weder Zaungäste noch Zeugen.

Die Sommersonne berührt sie noch einmal sanft

mit ihren Lichtstrahlen.

Herzwarm, liebewarm färben sich die Blätter 

sonnenfarben und rostrotfarben

für ihren letzten Blättertanz 

zwischen Sein und Vergehen.

So viel Sinnlichkeit in den Farben,

so viel Liebe im Herzfeuerwirbel des Sommer-Herbst-Tango.

im Ein- Werden im Nichts

aus der grüngelben Explosion der Sinne

das rostrote Fallen in Liebe.

Und sind wir nicht manchmal wie die Blätter, 

wenn die Süße aus Sehnsucht mit dem Salz der Tränen tanzt,

taub und blind vom Warten

sich tränenweise von den Wimpern löst,

unter dem Kinn im Nirgendwo verschwindet

und im Nichts auflöst?

Oftmals 

bleiben die Blätter zwischen den Jahreszeiten

in ihrem Dazwischentanz verschlafen hängen

bis sie im Augenwinkel des Frühlings aus dem Schlaftanz erwachen,

lebenszartgrün im Frühlinswind sich an den Ästen wiegen

und herzschlagfrühlingsrote Knospen gebären.

Reprobatio amoris kennen wir nicht.

Kein Raunen der Sehnsucht

kein monotoner Herzschlag.

Liebe bleibt im Nichts.

Kein Frühlingserwachen im Herznotenschlüssel,

die Herzkammern halten ihre Herzflügel still.

Kein Frühlingsliebkosen der Sinne

für den Herztanz der Liebe

Kein Reprobatio amoris.

Stille, tiefe Stille im  post tempus Nichts 

©Émilia



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