Es löst sich Blatt für Blatt von den Ästen,
schweigsam mit einer schüchternen Zärtlichkeit,
mit einer filigranen Hauchzartheit,
als wollten sie weder Zaungäste noch Zeugen.
Die Sommersonne berührt sie noch einmal sanft
mit ihren Lichtstrahlen.
Herzwarm, liebewarm färben sich die Blätter
sonnenfarben und rostrotfarben
für ihren letzten Blättertanz
zwischen Sein und Vergehen.
So viel Sinnlichkeit in den Farben,
so viel Liebe im Herzfeuerwirbel des Sommer-Herbst-Tango.
im Ein- Werden im Nichts
aus der grüngelben Explosion der Sinne
das rostrote Fallen in Liebe.
Und sind wir nicht manchmal wie die Blätter,
wenn die Süße aus Sehnsucht mit dem Salz der Tränen tanzt,
taub und blind vom Warten
sich tränenweise von den Wimpern löst,
unter dem Kinn im Nirgendwo verschwindet
und im Nichts auflöst?
Oftmals
bleiben die Blätter zwischen den Jahreszeiten
in ihrem Dazwischentanz verschlafen hängen
bis sie im Augenwinkel des Frühlings aus dem Schlaftanz erwachen,
lebenszartgrün im Frühlinswind sich an den Ästen wiegen
und herzschlagfrühlingsrote Knospen gebären.
Reprobatio amoris kennen wir nicht.
Kein Raunen der Sehnsucht
kein monotoner Herzschlag.
Liebe bleibt im Nichts.
Kein Frühlingserwachen im Herznotenschlüssel,
die Herzkammern halten ihre Herzflügel still.
Kein Frühlingsliebkosen der Sinne
für den Herztanz der Liebe
Kein Reprobatio amoris.
Stille, tiefe Stille im post tempus Nichts
©Émilia
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