jeudi 3 mai 2018

Geschwister

Jeden Morgen um Punkt fünf wacht Zoé auf. Sie dreht ihr Köpfchen hin und her als würde sie uns suchen, streckt ihre winzigen Ärmchen in die Luft, sieht ihren Händchen nach, spielt mit ihren Fingerchen.
Meistens wache ich ein paar Minuten vor ihr auf. Ich fühle es im tiefsten Schlaf, dass sie bald aufwacht. Dann sitze ich ganz still an ihrem Bettchen und sehe ihr beim Aufwachen zu.
Mit den Füßen angele ich nach meinen Clogs, nehme Zoé aus ihrem Bettchen, setze Teewasser auf und beginne mit ihrer Körperpflege. Wenn Zoé hungrig ist, kann  sie sehr ungeduldig werden.
Zwei, drei Löffelchen warmer Fenchel/Kamille/Anis- Tee(selbst zusammengesetzt) wirken für ein paar Minuten Wunder.

Zoé bestimmt den Morgen. Zuerst ihr Früstück, dann wird geknuddelt, gespielt und gelacht. Sie hat unsere volle Aufmerksamkeit. Sie schläft auch nicht mehr gleich nach dem Frühstück ein. Ein Morgenspaziergang muss schon noch sein.

Heute Morgen fuhren wir nach Frankfurt Kollegen besuchen. Sie zeigte sich von ihrer allerbesten Seite.
Und am entspanntesten war sie in Papa's Armen.

"Mädchen sind Papa's Engelchen und Mama's Teufelchen. Sagte ein Kollege, wofür er sehr ernste Blicke erntete. Von wegen ich habe noch Urlaub und Zeit für einen Jungen, denn Jungs sind Mamakinder.

Ich denke nicht darüber nach, ob Zoé ein Einzelkind bleibt. Das ist vorerst unwichtig. Sie ist gesund und das ist wichtig.
Das ist das Wichtigste.

"Lass sie nicht als Einzelkind durch die Welt gehen." sagte auch meine Lieblingstante.

Wenn ich jetzt unsere Geschwister betrachte habe ich gemischte Gefühle.
Er und sein Bruder haben kaum ein Verhältnis. Fremde haben sich mehr zu sagen. Sie verstehen sich gut, aber haben nicht so das familiäre Verhältnis untereinander.

Ich verstehe mich mit meinen Brüdern gut. Zu meinem Halbbruder hat sich alles verbessert. Wir sprechen viel miteinander und er besucht uns sehr oft, wenn er beruflich in der Nähe ist. ich bin nicht mehr nur die kleine nervige Halbschwester.
Mit meinem mittleren Bruder verstand ich mich schon immer am besten.
Mit meinem Zwillingsbruder habe ich mich immer gut verstanden, bis er krank wurde. Krankheit verändert einen Menschen. Ich habe seine letzten Tage vor Augen, wenn ich ihn denke. Seine Aggression, seine Wut auf seine Kinder, seine Wut auf mich und auf alle die ihm nahe standen.
Und dieses Bild setzt sich vor alle Liebe, vor alle Kindheit, vor alles Leben. Was von ihm blieb ist eine tiefe, tiefe Traurigkeit und seine Kinder die mich mehr Mama sehen, als ihre leibliche Mama.














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