dimanche 14 mai 2017

Gedanken zum Muttertag



Ich sehe dich lachen und ich sehe dich auch weinen. Ich sehe dich atmen und ich sehe auch, wie du aussahst, als alles Leben aus dir weggeflogen war um als Seele den Himmel zu finden.

Heute wenn ich anrufen würde, würdest mich sicher fragen, wie es mir geht und ich würde dir sagen, dass es mir gut geht. Und ich weiß nicht wie du dich heute fühlen würdest ohne dein Kind. Für dich waren wir dein Kleeblatt. Und da ein Blatt fehlt hättest du es heute mehr vermisst als die anderen zwei.

Ich erinnere mich noch genau, wie du bei unserem vorletzten Treffen sagtest. "Du wist nie erwachsen werden. Es liegt in deiner Natur wie ein wildes Kind su sein."

Aber ich komme klar. Ich bin erwachsen. Zumindest sind meine Probleme die eines Erwachsenen. Du würdest erkennen, dass ich es nie sein werde, jedenfalls nicht ohne dich. Und manchmal verliere ich mich und ohne dich finde ich nur schwer nach Hause.

Aber ich komme klar. Ich weine noch um euch, aber nur heimlich. Du würdest es bestimmt sehen. Und du wüsstest auch es auch fühlen, wie sehr wütend ich war, als irgendein Gott, über unsere Köpfe hinweg, entschied, dass du gehen solltest. Niemand hat uns gefragt, ob es an der Zeit war. Es wäre nie an der Zeit gewesen, wenn es nach mir ginge. Doch es geht nie nach mir.


Aber ich komme klar.


Ich komme klar.


Vielleicht verstehst du jetzt auch, weshalb ich dich nur ungern besuchen komme, dort, bei der Erde, wo das, was von dir übrig blieb, in dem kleinen Gefäß liegt, gemeinsam mit der Puppe von Oma, die mit dem roten Samtkleid und dem Eisbären von mir, den ich dir mal zu Weihnachten geschenkt habe. Du hattest dich so gefreut.


Du warst immer so fragil. Ich hätte mehr tun müssen, um dir zu helfen. Selbst bei unserem letzten Treffen tat ich es nicht. Sie haben dir die Haare offen gelassen. Auf deine Haare warst du immer schon stolz, wie auf deine vielen Hochsteckfrisuren die du immer trugst. Ich kann gerade mal einen Zopf flechten, und kann kaum die Strähnen bändigen die sich nach kurzer Zeit aus dem Gewühle lösen. Aber ich war so gelähmt, bitte versteh das. Denn du warst es, die da lag und doch warst du es nicht mehr.


Ich würde dir so viel erzählen, könnte ich nur kurz mit dir persönlich reden. Ich muss nun aufhören, denn die Tränen, die da nicht sein sollten, regnen auf die Tastatur.


Ich liebe dich


Émi

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