lundi 1 mai 2017

Zwei Schritte von mir entfernt steht er.
Wir strecken uns die Hände entgegen,
doch unsere Fingerspitzen berühren sich nicht.
Ich nicke ihm nur zu
und für einen Augenblick
schließe ich die Augen.
Ein winziges hoffnungvolles Lächeln
umspielt seine Mundwinkel
Wir sehen uns an,
ich spiegele mich in seinen Herbstaugen
und senke den Blick.

Zwei Schritte voneinander entfernt
sind wir
und zwischen uns
die tiefe Schlucht.
"Lass uns vernünftig miteinander reden,"
sagst er.
"Ich bin nicht vernünftig!" schreie ich.
Und renne weg.

Seine Hand 
fängt meinen rechten Arm.
Du drehst mich zu dir
"Du rennst nich weg. Nicht mehr!"
Seine Augen sind dunkelherbstfarben.
Grünbraungold.
"Du sagst mir gar nichts mehr!"
sage ich bestimmend.

"Doch," seine Stimme ist sanft und ruhig wie immer.
"Ich liebe dich! Du bist gegangen, ich nicht."
"Du warst innerlich weg von mir!" schreie ich.
"War ich nicht und du weißt das auch."

Zwei Schritte nur
sind wir voneinander entfernt
und jeder steht auf seinem Berg
entstanden aus Missverständnissen und Ängsten.
In kleinen und großen Rinnsale,
fließen die Tränen
plätschernde Wasserfälle
ins Tal wo unsere liebe liegt.
Der Berg unter uns bebt
in ihm ein Vulkan aus Wut
droht auszubrechen.
Unsere Worte spucken Feuer,
heiße Lava aus Bitterkeit
pulsiert aus unserem Herzen.
In uns die noch glühende Glut
der Liebe.

"Küsse mich jetzt, "bestimmt er.

"Lass uns uns friedlich trennen." bitte ich
"Nie im Leben." schreit er
"Ja nein, du hältst mich nicht!"
"Immer für immer!"

Liebe ist für einander da zu sein
in guten und in schmerzhaften Tagen.
Ich habe es dir versprochen
und werde mein Versprechen halten 
für immer.

©Émilia Rennart

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