jeudi 10 août 2017

Der Himmel außen ist wolkenlos hellgrau. Drinnen scheinen grell neonfarbene Sonnen. Unter diesen Sonnen korrigiere ich Leben. Eigentlich hatte ich heute Freizeit. Ich habe noch 69 Überstunden und noch 18 Tage Urlaub.
Heute Morgen rief mich mein neuer Vorgesetzter aus FFM auf mein Festnetz an, um mir den Dienstplan für die Station zu besprechen. Ich habe mich gefreut. Ich kenne es auch anders und musste oft verzweifeln bis ich eine Besetzung zusammensetzen konnte. Wenn das Festnetztelefon klingelt, erschrecke ich immer.  Das JetztistetwasmitOmi-Gefühl ist da und mein Herz springt fast aus dem Brustkorb.
Kaum aufgelegt, rief mich mein Chef über das Diensthandy an. "Kannst du den Dienst ab 14 Uhr übernehmen?"
"Kann ich nicht, wir haben 12:30 Uhr und ich schaffe es nicht pünktlich bis nach Koblenz."
"Ach, daran habe ich jetzt nicht gedacht. Ich reiße mir hier den Hintern auf und kriege niemanden. Hauptsache die Station ist besetzt und die sind sich nicht selbst überlassen."  sagte er verzweifelt.
" 17:00 Uhr bis 20 Uhr ist dir recht? Ich mache Schicht und Station. Dann kommt ja schon der Nachtdienst."
"Du bist mein Schatz!" rief er erleichtert aus. " Du rettest mein Leben heute, bleib lieber ganz da. Lass dem Nachtdienst ruhig was übrig. Überfordere nicht."
Ich musste lachen., weil ich seine euphorischen Ausbrüche vor Augen hattee. Wie ein übergroßes Kommunionkind. Er weiß es, wie ich ihn manchmal nenne. Er ließ es immer durchgehen, weil er sich auf mich verlassen konnte. Immer. Und er wollte mich ungern gehen lassen.
Wir hatten anfangs viele Differenzen. Meistens hatte ich letztendlich Recht und irgendwann haben wir uns gut verstanden. Ich hielt ihm den Rücken frei und nahm auch vieles auf mich. (eine unbequeme Art, manchen Menschen aus dem Wege zu gehen).
"Am kräftigsten duften wilde Rosen, mit den Dornen muss man dann leben." hatte er einmal gesagt.
Er nannte mit immer Kratzbürste, Gewitterhexe und Wildrose.

Du bist verbal ausgeflippt. Mit Recht.  Ab und zu tust du das. Und ich könnte dich dafür zu Boden knutschen. Du weisst es genau wie es ist. Wie die berufliche Situation ist.
"Wieso zum Teufel hast du zugesagt? Bist du bescheuert? Du hast Freizeit, hast noch zwei Tage in diesem Mobbingladen zu schuften. Was machst du? Lässt dich ausnutzen." Deine Stimme war laut in meinen Ohren.
"Du hättest nicht anders gehandelt. Also bitte, ein Küsschen oder Klappe halten." sagte ich und innerlich war ich so wütend auf die Hütte. "Knutscheeeeen bitte!"
"Verstehe mich auch, wenn ich mir um dich und das Baby Sorgen mache."
"Ich passe auf mich auf . Knutschattackeeeee!"
Wir umarmen uns und halten uns fest.

Nächste Woche habe ich Urlaub und wir bekommen lieben Besuch aus dem Elsaß. Mein großer lieber Bruder will endlich mal etwas abschalten und hat uns zugesagt ein wenig mit dem Haus zu helfen.
Und wie ich das liebe. Hütte bebauen. Der Geruch nach Holz nach Sägemehl, nach Kalk für die Wände lässt mich zu Hause fühlen.
Ich liebe diese erdige Frische. Und ich liebe es mitbasteln zu dürfen. Und René ist geduldig mit mir. Die Ruhe bringt mich nach Hause. Ich bin dann auch gelassen und das gibt mir Kraft.
Du bist ein ruhiger Mensch. Bei dir kann ich aufhören zu denken. Tue ich zwar nie, weil es nicht meine Art ist.








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