Ich hätte gerne etwas über den Ursprung meines Traumes gewusst.
Wer oder was hat ihn in meine Gedanken gelegt? Es ist so lange her, als ich zum letzten Mal an dieses rote Samtkleid mit den winzigen weissen Pünktchen, die das Kleid so aussehen ließen, als hätte es sehr fein darüber geschneit, und mit dem gehäkelten weißen abgerundeten Kragen.
Das Kleid war ein Geschenk meiner Tante zu meinem ersten Geburtstag. Meine Tante konnte sehr schön nähen. Alles was sie nähte waren richtige Kunstwerke. Sie nähte alles Mögliche. Von Gardinen bis zu Kleidern, Hemden und Hosen, Puppenkleidchen. Alles eigentlich. Und sie nähte alle Kleidchen für mich und meine Puppen. Und ich klammerte mich an sie, wie ein Äffchen sich an seine Mama klammert.
Das rote Samtkleid war nicht ihr erstes Geschenk für mich. Eigentlich war es nicht rot, sondern hatte die Farbe einer Sauerkirsche die bis zum Blätterfall am Baum hängen blieb. Ein dunkles bordeauxrot. Sie nähte schon meine Babybettwäsche.
Das Kleidchen war größer geraten und ich konnte es erst mit drei Jahren tragen. Und ich konnte es sehr lange tragen. Ich war mit einem Jahr so winzig wie ein normal großes Baby mit sechs Monaten. Das ist bei Zwillingen meistens so.
"Tante Hanna hat kein Augenmaß." sagte meine Mutter immer. Tante Hanna sieht nun mal alles größer und bunter und schöner und sie sieht heute noch alles gut. "Wie ein Luchs!" sagt sie stolz.
Und ich trug das Kleidchen immer gerne. Es war mein Lieblingskleid. Wenn man mir das Kleidchen wie eine zweite Haut angeklebt hätte, ich denke ich wäre überglücklich gewesen.
Ich war ein dreckiges Kind. Die größte Pfütze nach dem Regen gehörte mir. Ich spielte von Morgens bis Abends draußen. Zwischendurch wurde ich ein paar mal gewaschen und sauber eingekleidet.
Wenn meine Oma mal zwisschendurch mir mit einem nassen Lappen über das Gesicht wischte, schrie ich wie am Spieß und einmal biss ich ihr in die Hand.
Das gab Ärger.
Aber wenn man mir das samtrote Sonntagskleidchen anzog, blieb ich blütenrein sauber.
Mama hatte die Angewohnheit ein paar Kleiderstücke von uns Kindern als Erinnerung aufzuheben. So auch das rote Samtkleid mit dem weißen gehäkelten Kragen.
Als meine große Nichte groß genug war um es tragen zu können, schenkte es Mama ihr.
Und irgendwann landete es auch in den Altkleidern oder im Müll.
Und heute Nacht war es in meinen Träumen. Und ich frage mich wie kam es denn in meine Träume? Und wer oder was legt einem die Träume ins Herz oder in den Kopf?
Manche Träume liegen irgendwo versteckt, andere wachsen heran und man träumt sie oft.
Manche Träume lassen sich nicht leben, man kann sie nicht verwirklichen, so sehr man auch will. Und manche versperren einem den Weg. Man stagniert und kommt nicht weiter. Und dann entscheidet man sich dafür oder dagegen.
Anscheinend habe ich im Traum geredet.
"Was für ein rotes Samtkleid? Hast du eines? Ich habe es nie an dir gesehen."
"Ich habe davon geträumt." sagte ich.
Und wenn ich träume werfe ich auch Sprachen und Mundarten durcheinander.
"War lustig dir zuzuhören, aber ich habe nicht alles verstanden." sagte er.
Ich verstehe den Traum mit dem roten Samtkleid auch nicht. Aber er bestimmt bis anhin meinen Tag.
Später rufe ich Hanna an und bitte sie mir eines zu nähen. Ich habe roten Samt gekauft.
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L' instantané reste provisoire comme le présent de la vie, les émotions. les sensations avec des spontanéité et sensibilité fragile, fugace et vivace. Je cherche entre les mots le passage vers l’ultime... silence. Laissez votre coeur trouver son chemin.
vendredi 2 février 2018
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