samedi 17 février 2018

Verlaufskontrolle

Verlaufskontrolle um 9:30 Uhr.
n Jugendlicher dem noch ein paar Monate fehlen bis er  18 Jahre alt wird.
Bis anhin hat er 8 OP hinter sich. Sein Körper ist vernarbt. Eine frische Narbe ist noch ganz frisch.
Sie sieht gut aus und wird mit der Zeit verblassen. Die Chemo hat angeschlagen. Zumindest zeigt das Labor es an.
"Wie geht es dir zur Zeit? Oder soll ich dich siezen." eröffnete ich das Gespräch.
"Sie können mich duzen." lächelte er.
Es fiel mir auf, dass er es mit der Mundpflege was sehr wichtig ist und sehr intensiv gemacht werden muss, nicht ernst nimmt.
Ich spreche ihn darauf an, weil er wund ist und unnötige Schmerzen müssen nicht sein.
Er nickt verlegen.
Ich tippe in seine  Karteikarte einen Vermerk, damit man ihm ein Rezept ausstellt.
Während ich noch einmal mit dem Finger über die frische Narbe fahre, ihn abtaste, seine Beweglichkeit prüfe, sagt er:
"Einige Narben sind schon weg andere verlassen langsam und die eine ist geblieben. Die ist von der zweiten OP." Er erklärt mir die Landkarte seiner Narben, die sich wie Flüsse auf seiner Haut abzeichnen.
Ich verschreibe ihm noch Narbencreme und erklräre ihm wann und wie er sie auftragen soll.
Wir besprechen noch einmal seine multiplen Diagnosen.  Er benötigt in 6 Wochen einen weiteren Termin. Mit Schule ist noch nichts.
Er sieht mich an. Erklärt mir, dass er das Jahr eh wiederholen muss. Aber er lernt zu Hause. Seine Freundin hilft ihm beim Lernen.
Ich denke, wie sehr sie ihn liebt, dass sie ihm beisteht.
Er sieht mich immer noch an.
Ich lächele und ich konnte nicht anders, als zu sagen: "Aber ja, sie liebt dich. Hast einen Grund mehr zu kämpfen, damit du wieder gesund wirst."
Seine blasse Gesichtsfarbe bekommt einen rosafarbenen Schimmer, wie ein verblassender Sonnenuntergang.
"Nächstes mal kann ich bei Ihnen einen Termin bekommen?"
Leider nein und ich erklläre ihm, dass ich für ein paar Monate weg bin. Und dass diensthabende Kollegen ihn untersuchen werden.
Er wünscht mir viel Glück.
Ich ihm auch.

Und ich hoffe in sechs Monaten geht es ihm viel besser.

In meinen Gedanken wird er mich heute begleiten.

"So ein Süßer." sagte die Assistentin. "Ob er es schaffen wird.!?"

Gemeinsam sehen wir uns noch einmal die Untersuchungsergebnisse an.

Und dann gehen wir in die Pause.

Ich muss jemandem "ich liebe dich sagen."
Ich beäuge den OP - Plan.
Dann  schreibe ich ihm es.

Hole ich heute Abend noch einmal nach.

Ich liebe dich.

©Émilia







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