Meine große Nichte und Patenkind rief heute Morgen an. Sie wurde am 15. Februar 16 Jahre alt. Sie hat sich noch einmal extra bei mir für ihr Geburtstagsgeschenk bedankt. Sie hat ihren Geburtstag nur mit Freunden gefeiert.
"Ich bin ab Montag zu Hause. Wenn du Lust hast können wir deine Geburtstagsfeier hier bei uns nachholen. Du, Nöelle und wir." fragte ich.
"Gerneeeee!" rief sie aus. Ich habe sie hüpfen gesehen und gehört.
Aber ja. Sie hat es verdient. Sie hat sich in diesem einen Jahr sehr verändert. Sie ist nicht mehr so flippig und sie hat im Gymnasium aufgeholt. Sie hat sich "gemausert".
Sie vermisst ihren Vater sehr. Nicht so extrem wie die Kleine, aber wenn sie sich unbeobachtet fühlt, ist sie sehr nachdenklich, traurig und zurückgezogen.
Wir redeten bis sie kurz vor 8 Uhr zur Schule musste.
Ich hätte sie gerne länger gesehen und gehört.
Wir lachten über ihr Schuhgröße, über ihre Körpergröße. Sie ist groß. Sogar 2 cm größer als ihr Papa. Sie machte sich lustig über sich selbst. Und über mich. Über meine Haare.
"Zeig mal deinen Babybauch!" lachte sie.
Und wir lachten über uns beide.
Dann wurde sie ernst.
"Aber diesen Herzklappenfehler wir ihr den habt, hat sie nicht? Und am Rücken wie Fiona auch nicht? " fragte sie leise als würde sie etwas Verbotenes fragen.
"Nein! Es ist alles o.k. bis auf dass sie noch etwas wachsen muss." Es beunruhigte mich. Hoffentlich haben wir nichts übersehen oder es sit so versteckt, dass es nicht zu sehen war.
Und diese verdammte Unruhe und Angst ist da.
Und ich kann mich mit nichts davon ablenken.
Ich habe geschrieben, Haushalt gemacht, wieder geschrieben. Dann fuhr ich los. Habe mit Lars während seiner Pause gesprochen. Nun sitze ich im Büro und warte bis 13 Uhr für die Übergabe an den Kollegen der mich vertreten wird.
Und plötzlich wie ein Blitz sah ich ein Bild vor mir.
Ich war 10 Jahre alt und mein ganz großer Bruder hatte seinen 21. Geburtstag gefeiert. Große Party mit Gästen die ich nicht alle kannte.
Von seiner Mama bekam er ein Fahrrad geschenkt. Damals wusste ich nicht viel mit dieser Marke anzufangen.
Ich lachte darüber, wieso die Räder so klein waren.
Er erklärte mir, dass es ein Sportrad sei und sehr teuer war usw....
"Darf ich bitte damit eine Runde fahren?" fragte ich schüchtern. Das große Verhältnis hatten wir damals nicht. Ich war seine Halbschwester und das war alles. Und 11 Jahre jünger.
"Nein!!" schrie seine Mutter. Das nein kam wie aus der Pistole geschossen. Wie ein knapper Knall.
Ich sah sie erschrocken an und wollte mich verziehen. Vor ihr hatte ich immer Angst. Sie sah und Kinder immer böse an.
Sie ließ uns spühren wir gehören nicht dazu.
Mein Bruder lief mir nach und wollte mich trösten. Er fühlte sich verpflichtet mich zu trösten.
Mein Vater ging auf die Mutter von meinem Halbbruder zu und knallte ihr die Faust mitten auf die Nase. Nasenbeinbruch - so war die Diagnose.
Sie fiel sofort um.
Die Party war vorbei. Mein großer Bruder packte mich und meine anderen 2 Brüder ins Auto und fuhr mit uns nach Hause zu unserer Mama.
Ich schrie fast de ganze Fahrt. Hatte Angst mein Vater würde und folgen.
Zu Hause angekommen hatten meine Mutter und die ganze Familie alle Hände voll zu tun um mich zu beruhigen.
Und mein ganz großer Bruder wollte seinen Vater nie wieder sehen.
Und er war auch nicht auf seiner Beerdigung.
Und ich habe mir später geschworen: wenn mich ein Parter angreift, ich breche ihm alle Knochen.
Es macht mich heute noch wütend, meinen Vater so in Erinnerung zu haben.
Obwohl er uns Kinder nie etwas getan hat. Für ihn waren wir alles. Er hätte uns sein letztes Hemd gegeben. Uns hat er beschützt. Uns hat er verhätschelt. Wir Kinder konnten ihm auf den Kopf steigen, das machte ihm nichts aus.
Ich hatte immer Angst vor ihm. Immer.
Und ich habe vor lauten Menschen Angst.
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L' instantané reste provisoire comme le présent de la vie, les émotions. les sensations avec des spontanéité et sensibilité fragile, fugace et vivace. Je cherche entre les mots le passage vers l’ultime... silence. Laissez votre coeur trouver son chemin.
lundi 19 février 2018
Bonjour !
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