lundi 5 février 2018

la douceur d' un ange corrigent

Wenn er schrieb,
streifte seine Nase das Blatt
und seine Hand zitterte.
Wenn sie mit ihm sprach,
sah er sie nicht an
und seine Stimme zitterte.

Anstatt einen Jungen,
zeichnete er ein Mädchen.
Anstatt ein Mädchen
zeichnete er eine Blume.

Er wollte nicht lesen,
er wollte zuhören und reden.
Wenn sie für ihn sang
schloss er die Augen
lauschte und lächelte.

Wenn sie ihn berührte
suchte er ihre Hand.

Sie liebte ihn
und half ihm malen
wenn seine Hand zitterte.
Sie sprach für ihn,
las ihm Wort für Wort vor.
Sie sang und er sang ihr seine Antwort.
Sie legte seine Hand auf ihre
und beide lachten.

Sie wusste er sieht nicht viel.
Aber er sah alles.

Die Konturen ihrer Hand
ihre Finger am Bleistift
und die Konturen des Buches
aus dem sie las.

Und er sah ihr Lächeln,
ihre Liebe.

Und er sah ihre Hand
die seine hielt
als sie über die Felder rannten
die ihn in den Weingärten mit Trauben fütterte.
Die Hand die ihm zeigte wie sich Bäume anfühlen.

Für sie wollte er alles sehen.

Eines Tages erzählte man ihr
er sei auf einer anderen Schule
weil er nicht sehen kann.

"Mich hat er aber doch gesehen!" sagte sie

Er sah sonst nichts, sagte man ihr.
"Ich bin nicht genug, was er sieht?"
Es reicht nicht, erzählte man ihr.
Man muss viel sehen.
"Er sagte er sieht alles." weinte sie
Er sah nur sie

©Émilia


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