dimanche 6 octobre 2019

Autoumnale

Ich lege meine Stirn
an die verwitterte Rinde des alten Winterlindenbaumes
Die fallenden kürbisgelben Blätter,
müde vom wirbelnden Prae-Mortem-Blättertanz
verheddern sich zwischen den Zweigen.

Der Baum beginnt 
die alljährliche autoumnale Geschichte zu erzählen
von den prae-mortem Farben,
mit der gleichen flüsternden enigmatischen Stimme,
als würde er das letzte frenetische Grün noch nicht wecken wollen.

Ich schließe die Augen, 
weil der Anblick mich am Fühlen hindert.
Spürten die Blätter den Trennungsschmerz
von den Zweigen?
Weinen sie still synchron mit dem Oktoberregen?
Stumme Tränen - Herbstelegie,
der Trost einer längst vergessenen Wurzel.

Wolkentränen
Omegas Elegie.
Rostfarbener Tanz der Blätter,
purpurfarbene Romanze
nach der Melodie des Herbstwindes.
Gold und Feuer,
Begrenzte Endlichkeit, abstraktes Nichts
vor der großen Stille.

Ich schlage eine leere Seite
im ICH-Kapitel auf,
schreibe mit bunter Tinte
in Klammern gesetzt, Platz lassend für neue Satzzeichen des Lebens.

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