jeudi 16 novembre 2017

Der Herbstbaum

Das Mädchen rannte wie dem Wind, damit es seinen Freund sehen konnte. Den buntblättrigen Vertrauten, der ihr so ​​viele Blätter schenkte, wie es in ihren Händen tragen konnte, bevor er sich winterfest machte und in einen Winterschlaf fiel.
Den Kastanienbaum am Gartenende.

Der Baum sah sie schon von Weitem auf sich zukommen. und raschelte mit seinen bunten Blättern zur Begrüßung. Er freute sich auf jedes Treffen, auf jede Umarmung, auf jedes Streicheln seiner Rinde.
Das Mädchen mit dem frechen Gesicht und den strubbeligen geflochtenen Haaren.
Es teilte mit ihm seine Freude, seine Geheimnisse, seine Ängste.

Während die Tage, die Monate verflogen, spielte das Mädchen weiter mit ihrem Baum. Es zupfte an seinen Zwiegen, kletterte auf seine Äste und pflückte seine Früchte und bastelte mit ihnen Tiere und Vögel und Puppenmöbel.
Selbst als der kalte Novemberwind alle Blätter vom Baum fegte und nur noch die unbewohnten Vogelnester zu sehen waren, besuchte es ihn.
Es drückte sich extra eng an seinen Stamm und bot ihm seine Wärme, als es ihm ihre Geheimnisse zuflüsterte. Es hörte seine Wasseradern rauschen "ich bin bei dir".
Der Kastanienbaum, der dem Mädchen bei jedem Wetter Schutz bot, auch als seine Äste lange kahl blieben, gab ihm Ruhe, indem er einfach da war.
Auch als der Schnee seine Äste mit weißem kalten Flaum bedeckte, stand das Mädchen unter dem Kastanienbaum und bewunderte ihn für seine Geduld und seine Ruhe.

Als der Schnee schmolz und Blumen wuchsen,war da Mädchen zur Frau herangewachsen und lehnte sich an seinen Stamm. Sie pflückte  Gänseblümchen auf der Wiese und legte sie an den Baumstamm.
Manchmal weinte sie und der Baum wusste nicht wieso ihre Augen regneten.
Aber er fand einen Weg, sie zu trösten. Er regnete Blütenblätter über sie, bis sie wieder lächelte.
Wenn der Frühling in den Sommer überging, saß sie bis zum Sonnenuntergang unter dem Baum und las.
Sie sahen gemeinsam Sonnenaufgänge, die sie nie vergessen würden. Sie sahen gemeinsam die Sonne, den Mond und die Sterne. Die Morgen und Abende und Nächte.

Irgendwann zog die Frau weiter. Aber bevor sie ging, versprach sie dem Baum wieder zu kommen.
Es war wieder Herbst als sie sich mit Tränenregen von ihm verabschiedete.
Der Baum schüttelte einige Blätter ab, als wollte er sagen: "Ich werde immer hier sein."
Und wie versprochen besucht sie ihn immer noch. Zu jeder Jahreszeit, in jeder Lebenslage. Und der Baum wirft ihr immer noch Blüten, Früchte und bunte Blätter zur Begrüßung zu.

©Émilia

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