vendredi 20 octobre 2017

Die dreitägige Freizeit fliegt mir regelrecht davon. Der zweite Freizeittag wurde durch eine zweistündige Besprechung unterbrochen. Danach musste ich noch an einer Teamsitzung teilnehmen. Ich habe mir ein paar wichtige Punkte notiert. Alles was mir in letzter Zeit aufgefallen ist und was ich verbessert haben möchte. Ich bin froh darüber, Notizen vor mir liegen zu haben, denn ich fühle mich wie ein Schulmädchen vor den ersten Referat und vergesse meistens die Hälfte. Notizen geben mir Sicherheit.
Schweigend sehe ich in die 5köpfige Runde und schweigend blicken die anderen mich an.
Nun ja, wir haben nicht viel Zeit.
Ich muss mich aufraffen und alles durchziehen.
"Geht es dir gut?" flüsterte die OP-Schwester mir ins Ohr. Ich nickte. Mir ist nur kalt.
Nach ca dreißig Minuten habe ich alles hinter mir.
Ich wollte nur noch nach Hause.



Am Affentorplatz geht es etwas stockend voran. Aber ja, Feierabendverkehr. Nach neunzehn Uhr ist es hier wieder ganz entspannt fließend.


Musik entspannt.
" Um zu entspannen bist du zu sehr mit deinen Gedanken beschäftigt. Höre  auf zu denken" schimpfe ich mit mir in Gedanken.
Ich würde, wenn ich könnte, jetzt über alle Autos hinwegfliegen und so schnell wie möglich zu Hause sein.

Zu Hause.
Das Gefühl der Sehnsucht ist wieder da. Das Gefühl das ich seit meiner Kindheit habe und sich immer wieder schmerzhaft meldet, wenn ich jemanden zu sehr liebe.

Adele singt nicht schlecht aber Frauenstimmen begeistern mich nicht. Ich denke Männer mögen Frauenstimmen und Frauen eher Männerstimmen.





Er ist immer im Einklang mit sich. Natürlich hat er allein und auch wir gemeinsam tiefe Täler durchwandert, aber er hat eine Art Urvertrauen, das mir fehlt. Er bleibt und wartet und ich renne und verrenne mich.
Während meine Gedanken durch die ganzen vier Stunden Karussell fahren und ab und an durchbrochen durch Hintergrundmusik werden, bin ich zu Hause angekommen.
Mir ist klar, dass ich jede Menge nacharbeiten muss. Ihm aber nicht. Er möchte jede Sekunde mit mir verbringen.
"Lass die Schuhe vor der Tür," sagt er oft.
Aber ja, es fällt mir gar nicht schwer. Es war mal sehr anders.

Kürbiszeit - es gibt Kürbissuppe. Er liebt sie, ich esse sie nur. Mit  einem Klechs Crème fraîche verfeinert  schmeckt sie einigermaßen gut. Jahreszeitessen. Wir kombinieren Elsässer, Deutsche und Irische Küche. Auch wenn nicht alles schmeckt, einmal kann man alles essen.

Notizbücher: Ich habe mir ein paar Notizbücher gekauft.
"Du hast doch jede Menge davon." lächelte er kopfschüttelnd. jeder gönnt dem anderen eigentlich alles.
Und ich habe viel Platz bis die Hütte voll ist mit Kram.
"Kümmere dich um deine Modellkisten und bau mal endlich deinen Traktor zusammen." schimpfe ich spielend.
Und wir necken uns die ganze Zeit wer was tun könnte.
Und es wird einen wunderschönen gemeinsamen Abend mit viel Liebe.
Um 23:00 Uhr klingelt mein Handy. Eine Dienstnummer eines Kollegen, der für mich Vertretung macht wenn ich frei habe oder auf Fortbildung bin.
Ich habe keinen Bereitschaftdienst, was tum Teufel will der jetzt um diese Zeit.
Es könnte ja etwas Wichtiges sein und Verantwortung trage ich mit. Also muss ich auch in meiner Freizeit erreichbar sein.
"Ich habe eben gelesen," dann machte er eine Pause. "Du hast doch ab dem 6. November Urlaub."
"Ja und?" ich war auf 180 aufgeladen.
"Kannst du am nächsten Wochenende dein Sa und So abgeben? Du kast ja dann auch ab dem 6. Urlaub? Und ich muss dich ja wieder vertreten. Und du hast ja 7 Nächtewoche, 2 mehr als ich. Ich habe was vor. Und er erzählt mir was und wohin er fahren möchte."
Ich bin wütend. Und ich hatte auch am nächsten Wochenende viel vor.
"Und das konntest du mir nicht am Sonntag Abend sagen? Ich habe dann Nachtdienst."
Der ist auch einer der die Ungeduld gepachtet hat. Nun ja, er wollte seine Freizeit sichern.
Und ich kann es nicht ausstehen, wenn Kollegen um Freizeit betteln.
Bei 210 Arbeitsstunden im Monat, ist jede Freizeit eine Kostbarkeit.
Ich habe mein OK mit schwerem Herzen abgegeben. Das Team kommt mir auch oft entgegen und nimmt mir schon ab und an etwas ab.

"Ich will mit dir nicht streiten, aber....."
"Dann halte die Klaaaaappeeee! Du kannst es gar nicht! Du diskutierst jetzt nicht mit mir wenn ich wütend bin!"
Ich und Klappe halten. Niemals. Und bei ihm erst recht nicht.
Ich liebe es mich mit ihm zu streiten, weil er es nicht kann und für ihn ist jede Minute zu kostbar, sie streitend zu verbringen.
Nach ein paar gespielte Wortgefechten müssen wir beide lachen.

Genießen wir den Samstag noch - diesen gemeinsamen freien Tag.







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